Landfall Madeira

18:50 Wir sind angekommen. Es regnet. Tiefe schwarze Wolken umgeben uns. Laune ist auf dem Tiefpunkt.
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15:36 Wenn schon keine Sonne, so interpretieren wir das doch einfach mal als Segelwetter. Als Anker hoch und ab nach Madeira. Nur mit Genua, ausgebaumt, bis 8 Knoten. Und die See rollt, was das Zeug haelt. Alles klappert, die Lady legt sich von Steuerboard nach Backbord. Guido meint, ich muesste noch ordentlicher werden. Grins. Jetzt versteht er mich und meinen Setzkasten endlich.

Wieder rollt eine Gewitterfront auf uns zu. Tueren zu, Buch nehmen, in die Koje einklemmen, die Lady macht das schon. Wer hat mich eigentlich dazu getrieben mit dem Fahrtensegeln anzufangen? Rums, der Medikamentenkoffer hat sich aus seiner Halterung geloest und fegt durch den Salon. Weltumseglerbuecher zu Hause zu lesen ist auf jeden Fall angenehmer als es selber zu tun.

Wie war das mit dem Hymermobil, Guido? Nun gut. Madeira liegt zwei Stunden voraus. Guido kaempft in der Plicht mit den Kajuettueren. Rums. Schepper! Ich leg einfach ne CD auf und mach sie entsetzlich laut. Muss mir so den Krach nicht in voller Lautstaerke anhoeren. Der Himmel ist grau. Ich pfeife falsch zur Musik.

09:37 Wenn das Wetter nur nicht so schlecht waere, wuerde sicherlich alles noch viel mehr Spass machen. Wolken fegen ueber Porto Santo. Meiner Nachfrage im Hafenbuero entgegnet mit die Assistencia nur, dass sie mir nicht sagen kann wie lange die Wetterperiode dauert, da es nomalerweise nie regnet.
Also ist das wohl Guido schuld!

Trotzdem haben wir gestern auf die kleine noerdlich gelegene Insel verlegt, auf der ein kleiner Leuchtturm steht. Anker gesetzt und die Tauchsachen rausgeholt. Erst mal freitauchen, schauen, ob wir das ueberhaupt noch koennen. Ich stolz mit meiner Doppelzehner, Guido stolz mit eigenem Anzug und neuem Automat, faengt auch direkt ueber meinen Lungenautomaten an zu laestern. Ob ich den aus dem deutschen Museum haette? A.

Unter Wasser, hervorragende Sicht, 30-40 Meter. Felsformationen. Aber ausser schimmernden Seeigeln und ein paar kleinen, aber schoenen, Rifffischen keine andere Lebewesen. Beim naechsten Tauchgang werde ich die Kamera mitnehmen.

Bei der Besichtigung des Leuchtturms falle ich zu guter Letzt mal wieder ins Wasser und reisse mir den Daumen auf, nachdem ich am Morgen beim Bootsbesteigen abgerutsch bin, einige blaue Flecken habe und mir eine Rippe anprellte... Nicht so ganz mein Tag. Nicht zu vergessen, das beim Flaschenfuellen erst einmal der Keilriemen des Kompressors reisst...