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Hey die alte Rennziege gibt Gas

Hey die alte Rennziege gibt Gas

20:30 Die Lady bekommt Spass in die Backen. Grins. In den Boen laeuft Sie bis zu acht Knoten am Wind und das bei garnicht soviel Wind und Kraengung. Um uns herum leuchtet das Wasser phosphorisierend, das Heckwasser, die Wellenkaemme, die Bugwelle es ist wie... ach das sollte ich jetzt besser nicht schreiben.

Der Himmel ist aber noch viel unglaublicher. So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen, auch nicht in der Sternwarte in Bochum. Da ist nicht eine Milchstrasse, da sind Millionen, klar und deutlich zu erkennen. Die Sterne am Horizont verwechsel ich fast schon mit weissen Positionslichtern von anderen Schiffen, so hell. Der Wahnsinn, reinster Wahnsinn.

18:00
Re: Guten Morgen

Liebe Nathalie,

ja inzwischen sind wir weit draussen vor der Kueste mittem im Atlantik und es wunderschoen. Wir haben uns
beide wieder an das Segeln gewoehnt. Dauert ja immer ein bisschen...

Guido muss sich wohl erst noch dran gewoehnen, dass ich auf der Lady so ordnungsliebend bin, aber das wird schon noch klappen. Es hat halt alles seinen Platz, wo es nicht klappern und scheppern kann, Du kennst das ja.

Das Wetter ist phantastisch. Vom Atlantik rollt eine 4 Meter hohe Duehnung im Abstand von 50 Metern unter dem Boot durch. Ein bestaendiger 4er Wind aus NW laesst die Lady mit 6 Knoten auf der Duenung reiten und das kann sie gut. Durch die vollen Tanks liegt sie stabiler in der See. Wir segeln direkt in die Sonne und das Wasser hat eine tiefblaue Farbe bekommen.

Ich liebe diese langen Toerns, man verwaechst so sehr mit dem Boot. Die eigenen Bewegungen werden weicher. Es ist kein Land in Sicht. Keine Fischer, keine Frachter, tagelange Einsamkeit. Zeit zum Lesen, zum Nachdenken, zum Musikhoeren, eben kein Stress, keine Hektik, kein Telefon.

Wir fahren Halbwindkurs, mein Lieblingskurs, weil das Boot nicht rollt und nicht stampft. Wenn alles gut geht wird der Wind so bleiben. Nach meiner Interpretation der Wetterkarten wird er hoechstens ein wenig nach Norden drehen. Stabiles Azorenhoch.

So, Schatz, Du merkst schon, ich bin ganz ruehrselig, wenn dann jetzt noch die Delphine zur Daemmerung kommen kullert dann wohl mal wieder etwas Salzwasser...

Schade nur, dass wir jetzt nicht mehr telefonieren koennen.

Ich liebe Dich

Michael

04:31 wir schreiben das Sternenlichtjahr 2000 im Logbuch der SY Iron Lady. Unpuektlich um 3:30 sind wir aus dem Hafen von Vilamoura mit dem Ziel Madeira ausgelaufen. Es weht ein leichter, aber segelbarer Wind, hoffentlich wird er noch ein bisschen staerker.

Mein Matrose Guido schlaeft noch, hat ja auch die halbe Nacht Frikos gemacht, damit wir immer was zwischen den Zaehnen haben. Das Barometer zeigt 1018 hpa mit leicht fallender Tendenz an. Ich war schon um 22:00 im Bett und fange direckt mit einer Hundewache an. Kanne Tee, Zigarette und aufs Meer schauen. Es ist sternenklare Nacht, keine Wolke am Himmel. Das wuensche ich mir dann bitte auch fuer den Sonnenaufgang.

Keine 5nM vom Hafen weg kommt mich auch schon der erste Delphin wieder auf dem Meer begruessen. Ich werfe Ihm ein herzliches guten Morgen dahin und er prustet mich verschlafen zurueck, schwimmt ein zwei Minuten mit der Lady und legt sich dann wieder schlafen.

Wie heisst es so schoen: Keine besonderen Vorkommnisse. Alles gut.

Man beachtet auch Logbuchbericht von Matrose Guide am gestrigen Abend.



  • 04:31
  • 17.10.2000
  • 37°01.84'N, 008°12.45'W
  • Atlantik
  • Port Santo
  • 14,8°C
  • 2 NW
  • 0,5

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