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Tag 13: Wenn Sie wüßten, dass sie nur noch drei Monate zu leben hätten…

Halluzinationen

“Sie sitzen beim Arzt und dieser sagt Ihnen, dass sie unheilbar krank sind und nur noch drei Monate zu leben hätten. Was würden sie in den drei Monaten tun?“ Klassische Gretchenfrage würde ich sagen. Vor zwei Wochen noch mit dem Kite über türkises, kristallklares Korallenwasser hinweggefegt, ist mir plötzlich klar, dass der Fall zu 50% eintreten wird. Nicht kann. Wird. Das ist meine Überlebenschance. 50%. Ich habe vorgesorgt. Alles was andere schnell noch machen würden, habe ich schon hinter mir. Garantiert alles. Verbotenes und nicht verbotenes.

Gestern um 16 Uhr habe ich meine erste Blutkonserve bekommen, um 21 Uhr, die zweite. Könnte ich jetzt wieder als der böse Patient aus Zimmer 33 ne lustige Story drum herum schreiben, aber lass ich jetzt mal. Schwester Meda und Josina haben mich komplett professionell im Griff. Patient Dracula aus Zimmer 33 röpst, schläft ein, schnarcht und ist um 6 Uhr morgens fit wie nen Turnshuh nur sein kann. Schwester Denise taucht am Horizont auf. „Na. Alles gut?“ „Ich vermute mal, ich hab mich unbeliebt gemacht. Aber heute ist mein HB bestimmt 7.2.“ „Fast. 7.3 Woher wußtest Du das?“ „Besserwisser“, grinse ich. Mit 7.3 verbringe ich den Tag komplett ausserhalb meines Betts. Ich dusche. Ich rieche gut. Ich bin gut gelaunt. Meine iPhone macht Ping. „Somebody loves you!“

Meine Krankenkasse ruft an, nach einem richtig bösen Wnuk-Mail von gestern und es findet sich eine Lösung, dass ich im Krankenhaus von den Beitragszahlungen befreit werde. „Geht doch.“ Ich habe das Gefühl, dass mein Macbook, nach der Salzwasserdusche in der Vorkabine der MARLIN, von vor einem Monat, nicht mehr lange leben wird. Ich verkaufe es kurzerhand und bestelle mir das gleiche Modell wieder neu. Quasi eine Stammzellentransplantation des definitv wichtigsten Gerätes meiner Existenz und meiner Arbeit. Der Verlust von 800 Euro ist marginal, wenn man bedenkt, das ich es zwei Jahre lang, jeden Tag im Durchschnitt sechs Stunden zum Arbeiten benutzt habe und meinen Lebensunterhalt damit verdiene. Das geht nur mit einem Macbook mit Apel drauf. Wenn das mal so einfach mit meiner Leukämie 2.0 gehen würde. Knochenmark raus. Verkaufen. Neues im Internet bestellen. Kommt innerhalb von 24h. Spenderknochenmark implantieren. Wnuk funktioniert wieder. Genau das ist es was die jetzt machen wollen.

Zurück zur Gretchenfrage: Um es auf den Punkt zu bringen. Wo will ich sterben, wenn es nicht klappt, was die Ärzte da grade machen? An dem schönsten Strand des Atlantiks auf Sao Vicente. Cabo Verde.



Mitsegeln auf der MARLIN!

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