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Kernbohrung

Ganz tief in mir

Ein ganz wichtiger Tag war gestern für mich. Kernbohrung in meinem Gesäßknochen. Knochenmarkspunktion nennt sich das. Aus dem menschlichen Zentrum der Blutproduktion, dem Knochenmark, wird mit einer Hohlnadel eine Probe entnommen um hier, in der Blutfabrik, nach den bösen genveränderten Blasten zu suchen, die die Auslöser meiner Leukämie sind. Nach drei Wochen Chemo sollten hier bestenfalls keine Blasten zu finden sein. Der Toleranzbereich ist 3-5%. Schlecht wären 20%. Die Chance einer erfolgreichen Knochenmarktransplantation ist um so besser, um so weniger Blasten verblieben sind, die sich in den Knochen „verstecken“. Alles der komplette ScFi Film. Mir macht die Vorstellung eine Spender-Immunsystem zu bekommen Angst. Kann mir gar nicht vorstellen, wie das funktionieren soll. „Ich geb Dir jetzt erstmal eine Dosis Dormikum. Damit Du nicht wieder so rumzappelst wie beim letzten Mal.“ Inken grinst mich an und kneift mich in den Arm. Helge drückt schon auf meiner Hüfte herum um den besten Punkt für die Kernbohrung zu finden. Ich verschwinde in der Mikel Jackson Propofol Welt. Weichei. Gibt ja Patienten, die machen das bei lokaler Betäubung. Ich nix da.

Irgendwie komme ich ziemlich benebelt nach Hause. Dort penne ich auf dem Sofa wieder ein. Weiß gar nicht mehr wer mich abgeholt hat und um 16 Uhr ruft mich Regina aus dem Mikroskopie-Labor an. „Du wolltest doch die Proben mal unter dem Mikroskop sehen.“ „Ja genau. Klar ich komme sofort.“ Maya kommt mit, weil Papa immer noch etwas wackelig auf den Beinen ist. Das Labor ist etwas versteckt neben dem Büro der Professora Basara. Regina hat schon ein Buch bereit gelegt und erklärt mir und Maya anhand der Illustrationen wie die Zellen aussehen, die wir unter dem Mikroskop sehen werden. Da sind sie dann die gesunden Blasten und die Leukos, die daraus in der Regel entstehen und das Immunsystem bilden. „Wie sehen die bösen Blasten aus?“, frage ich. „Kann ich Dir nicht zeigen, weil in Deiner Probe keine nachweisbar sind. Wir reden dann von unter 3%. Im Genlabor in München, die schauen noch mal ganz genau nach. Aber die Ergebnisse werden eine paar Tage dauern.“ Ich grinse. Unter drei Prozent. Beste Voraussetzungen für die kommende Knochenmarks Transplantation.

Fast gleichzeitig zu diesem erfreulichen Ergebnis, fallen mir die kurzgeschnittenen Haare in Büscheln aus. Nach dem Duschen ist alles voller Haare. Also setzte ich den Rasierapparat an und weg damit. Glatzkopf. Leuko 2.0 Style. War ja zu erwarten, dass das nicht ohne abgeht. Soll ja Frauen geben, die drauf stehen. „Ich“, meint Imken. Ich grinse, wie so oft. Was soll ich auch sonst tun?



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