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Route 66

Kann das Leben schöner sein?

Vor etwa einer Stunde Auffahrt „Banco do Albardao“ zur Route 66 nach Buenos Aires: Direkt auf die mittlere Spur und auf sechs Knoten beschleunigt. Segel gefiert und mit Halbwind geht es ab. Der Mast richtet sich auf, die LADY wird wieder bewohnbar. Ich schicke Agustin ins Bett. Die nächsten vier Stunden gehören mir ganz allein. Ein Wal bläst etwa fünf Bootlängen seitlich der LADY ab. Ob ich ihn aufgeweckt habe? Oder Johann, mit seinem unregelmäßigen Quietschen? Die Mondsichel beleuchtet die ganze Szenerie, ein paar Wolkenbänder ziehen Richtung Festland, dass etwa zwanzig Meilen querab an uns vorbeifliegt. Halbwind. Schöneres Segeln gibt es eigentlich nicht. Die Wellen fast querab, heben die LADY sanft hoch in den Himmel und auf der anderen Seite rutschen wir wieder runter. Reisegeschwindigkeit. Das ist wie mit 130 Sachen nachts über die Autobahn fahren, Cabrioverdeck offen und damit es spannender wird – Licht aus.

Das Segelrevier hat was. Es nicht das wochenlange Tradewindsegeln, wo der Wind eigentlich immer aus der gleichen Richtung kommt. Nein, die Systeme wandern fleißig zwischen Atlantic High und Südamerikanischem Kontinent vom Kap Horn und aus dem Rio de la Plata nach Norden. Der Wind dreht ständig und schnell und ein Pampero (SW) oder Sufrinido (SE), jeweils entstehend aus einem Trough nach einem Tief, kann einem mächtig für ein paar Stunden die Suppe versalzen. Na, das werden wir bestimmt noch erleben. Aber nicht morgen bitte. Erst mal ankommen.

Die Wettersysteme sind schnell, sagen die Bücher und andere Segler. Meine Gedanken und meteorologischen Investigationen richten sich im Moment hauptsächlich um die ersten 10 Tage nach Verlassen des südamerikanischen Kontinents, Richtung Kapstadt. Man soll knapp nach Durchziehen eines Tief schnell durchsegeln. Na toll. Schnell. Ich hab doch keine Rennziege als Boot. Ohne Rennziege muss man dann eben Glück haben oder man bekommt was auf den Deckel. Tja, sieht wohl so aus, als wenn wir ein paar ordentlich hohe Wellen zu Gesicht bekommen werden. No Risk no Fun. Wir segeln ja auch nicht zum Kaffeetrinken über den Südatlantik.

Da hängt schon wieder einer mit Blinker links hinter mir. Muss wieder raus. Nen bisschen an den Bändseln zupfen.



  • 22:59:00
  • 11.10.2010
  • 33°09.9390'S, 052°18.0200'W
  • 215°/5kn
  • Südatlantik, Brasilien
  • Punta del Este, Uruguay
  • 17°/1026hpa 3/8 ¼ Moon
  • 15°
  • 12-15kn/SEE
  • 2m/E

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