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T’schau Brasilien

Segelschulter

Hab ich mir jetzt abgeguckt von – Tennisarm. Schit, irgendwie hab ich mir die Schulter verrenkt, nen Nerv oder nen Gelenk entzündet. Auf jeden Fall beim Winschen. Tut schweineweh. Aua. Aber es geht noch, das Winschen. Nur Am Computersitzen ist doof. Vielleicht hab ich ja auch nur blöden Zug von hinten bekommen.

Die Nacht war ruhig. Der Wind hat geschlafen, wir auch, allerdings abwechselnd und außer nen paar Lichtern am Horizont war alles ruhig. Jetzt dümpeln wir hier mit vier, mal mit fünf Knoten rum und warten auf mehr Wind. Agustin schläft. Vollzeug, Genua ausgebaumt mitten in der Nacht. Auch wieder nen Abenteuer. Ach. Viele kleine Abenteuer.

Grenze zu Uruguay querab

Da. Wir haben es fast geschafft. Noch ein paar Meilen und die Brasilien liegt hinter uns. Ein unendlich großes Land. Nur der Weg von Rio bis hierher war schon elend lang und mit allem gespickt, was das Seglerherz erfreut. Jetzt ist aber auch gut. Oder? Uruguay wartet. Und die 200.000 Seehunde auf der Isla Lobo. Früher hätte ja mal jemand für mich gegoogelt und mir die Wahrheit ins Gästebuch geschrieben. Aber heute ist das anders. In Deutschland hat eh keiner mehr Zeit. Da sind alle immer ganz busy. Schlimm ist das. Wer sich entschleunigen will, der kommt am besten mal für ein paar Wochen auf die LADY. Gesundung garantiert.

Dafür scheint hier die Sonne und es ist dermaßen entschleunigt, dass ich kaum weiß wohin mit meiner Zeit. Segeln nennt man das. Bin mal gespannt, wie die Leute in Uruguay so drauf sind, wie es da aussieht. Super lustig fand ich es, wie Agustin, der ja ein waschechter Spanier ist, Mañana und so, und erst mal Siesta, gut essen und Kaffee trinken und dann schauen wir mal, ob wir Segel setzten; also wie Agustin über die Brasilianer abgezogen hat, wie langsam die wären und das man sich auf die ja nicht verlassen kann usw. Voll krass, sag ich nur. Ich hab nix gesagt. Hätte ne zweistündige Erklärung hinter sich hergezogen. Also, mein Leben zwischen den Extremen! So ist das. 3,6 Knoten. „Eh, Du brasilianischer Nordwind. Komm mal in die Puschen, so kommen wir nie an.“ 140 Miles to go. Wind soll heute um drei Uhr kommen. Na denn. Ich koch mal Tee.

Vollzeug

Und wir geben Gas. Besser gesagt Daisy.

Die Wettervorhersage stimmt auf die Stunde genau und wir machen Rausch-Gurgel-Pfeiffahrt. Herrliche Wetter. Blue Sky. Schöner kann Segeln nicht sein. Das hab ich doch gestern schon geschrieben. Ach was soll‘s. Wir haben viel zu viel Zeug drauf. LADY fängt ab 6,5 Knoten zu surfen. Wir rauschen mit 8. Daisy, die Windsteuerung macht das mit. Nen zusätzliches Blei als Gegengewicht war notwendig. Agustin will auch mal Pinne gehen und nach zehn Minuten und vielen skeptischen Blicken des Skippers, weil backstehende Segel, gibt er auf. „Sie kann das viel besser als ich. Sie steuert im Voraus. Wie macht die das?“ Ich versuche es ihm zu erklären. Hmm. So manches Mal reicht mein Spanisch eben nicht.

Danke an David. Mit den Seelöwen machen wir so: Wir fahren hin und zählen. Dann ist endlich Klarheit. Ich glaube auch nicht, dass auf so eine kleine Insel, so viele Tiere passen.

Wer bremst ist feige!

Das war der Spruch unter meinen Motorradkollegen, als ich noch Kathy hatte, meine KTM620LC. Noch heute spüre ich Wetteränderungen im linken Handgelenk, das ich mir ebenso wie den linken Knöchel gebrochen hatte. Deshalb geh ich jetzt mal nen bisschen reffen, mal nen bisschen feige sein, Schwanz einziehen.



  • 17:30:00
  • 12.10.2010
  • 34°08.7200'S, 053°20.3700'W
  • 233°/7-8kn
  • Südatlantik
  • Punta del Este, Uruguay
  • 19,5°/1023hpa 0/8 Sun Blue Sky
  • 15°
  • 15kn/NE
  • 2-3m/E

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