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Im Mauseloch

Schwein gehabt

Haben grade erste mal ein paar Stunden geschlafen. Elf Meilen durch einen riesigen hässlichen Industriehafen sind es bis zum idyllischen Yachtclub Rio Grandes. Die Einfahrt ist noch mal aufregend. Verschlammt und versandet. Ein Meter tief. Wenn nicht an Land einer gestanden hätte und immer geschrien hätt: „Mit Vollgas durch! Mit Vollgas durch!”, ich hätte umgedreht. Echt. Der Kiel der Lady steckt im Schlamm und Meter um Meter geht es um zwischen die Pfähle zu kommen. Uns reicht es. Im Büro des Clubs werden die Pässe kopiert, aber die Stempel kontrolliert keiner. Gut so. Jetzt noch Problem mit der Federal Police, weil wir illegal sind, brauchen wir grade nicht.

Kaum auf dem Boot zurück, Steaks in der Pfanne, Caipi in der Hand, kommt die Front aus Süd. Die LADY bewegt sich nicht, als 40 Knoten Wind über die Steganlage des Clubs rasen, wir stecken ja auch mit dem Kiel im Sclamm. „Una notche de perros. (Eine Nacht der Hunde!)“, meint Agustin. „Gut, dass wir den Motor angemacht haben!“ Sehe ich auch so. Draußen pfeift und bläst es Regentropfengeschosse, gut jetzt nicht 20 Meilen auf Legerwall vor der Küste zu liegen. Gut auch, dass wir gegen die Strömung in der Einfahrt mit 4 Knoten unter Segel und Vollgas, so eben reingekommen sind, mit 1,5 Knoten. Alles in allem eben doch gut gelaufen. Timing hat gestimmt. Gut wenn man nach all den Jahren auf See, einen siebten Sinn bekommen hat.

Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten. Dieser Bericht ist wohl eher als Lebenszeichen zu verstehen. Ob wir heute Abend noch ausgehen, in der wohl südlich letzten großen Stadt Brasiliens, wage ich im Moment noch zu bezweifeln. Es pfeift immer noch, es regnet wie Hechtsuppe. Morgen ist alles wieder besser. Am Dienstag gibt es wieder ein Fenster um nach Uruguay zu segeln.

Vorm Mauseloch

Husch, Husch, bevor der Kater kommt

Wir stehen drei Stunden vor der Einfahrt von Rio Grande entfernt. Unten grau. Oben grau. Und innen drin fühle ich mich auch so. Zwei Mal hat mich Agustin geweckt um zu fragen, was er tun soll. Wind da Wind weg. Segel rein, Segel raus. Motor ein, Motor aus. Und jetzt mal schnell ins Mauseloch bevor der Südwind kommt über das ganze Wochenende. Doch ich habe fast meine Meinung geändert. Vielleicht ist es abenteuerlicher und spannender gegen einen frischen Südwind aufzukreuzen, als mit keinem Nordwind nach Süden zu motoren. Echt! Und darüber werde ich mir die Tage ernsthafte Gedanken machen. Wir sind hier ja zum Segeln und nicht zum Motoren.



  • 07:09:00
  • 07.10.2010
  • 32°05.5300'S, 051°44.2100'W
  • 247°/4,8kn Motor/Sail
  • Atlantik, Brazil
  • Rio Grande, Brasil
  • 19°/1008hpa 8/8
  • 15°
  • 5kn/SE
  • 0,5m/NE

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