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alles ist gut

alles ist gut

17:54 Ja, so kanns gehen, gerade noch hat die Capitana mit ihren Traenen das Meer ein bisschen salziger gemacht, als schon die naechste Bucht in Sicht kommt. Porto de Tantum ist eine wunderschoene Bucht in der ein paar Fischer ihre Station haben.

Julio, einer der Fischer, hat sich auch gleich um uns gekuemmert, wer weiss, vielleicht hat er ja meine traurigen Augen gesehen und sich gedacht, dass wir einen schoenen Tag gebrauchen koennen.

Und den sollten wir auch bekommen, doch zunaechst mussten wir eine halbe Stunde in Badelatschen und gluehender Mittagshitze die Berge hochkraxeln, in ein Dorf, das aus hoechstens 15 Haeusern besteht, aber einen kleinen Gemischwarenladen mit wunderschoenem Innenhof hat. In null komma nichts tauchen natuerlich saemtliche Kinder des Dorfes auf, um unter Gekicher und Gegacker die zwei Fremden zu bestaunen, die mit hochroten Koepfen dort sitzen.

Nach einer kurzen Pause fuehrt uns Julio dann zu unserem eigentlichen Ziel: auf den Stufen der Bewaesserungsanlage balancierend, nur nicht den steilen Abhang hinuntergucken, erreichen wir eine Kokosnuss-Bananen-Papaya-Mango-Plantage. Wahnsinn. Inmitten dieser sonst so kargen Insel meinen wir auf einmal im tropischen Urwald gelandet zu sein. Auf der Farm arbeiten Vater und Sohn, vom Sohnenmann kaufen wir fuer die Ueberfahrt noch frisches Obst. Stueckweise kann man die Bananen allerdings nicht kaufen, also ziert jetzt eine ganze Bananenstaude unser Rigg. Wenn sie reif werden, gibt es drei Tage lang nur Bananen.

Endlich wissen wir auch wie man Kokosnuesse erntet, allerdings bezweifel ich, dass einer von uns beiden die Faehigkeit, wie ein Affe ohne Hilfsmittel, eine Palme hochzuklettern erlernen wird.
Getroffen werden moechte ich von keiner, das satte Geraeusch mit dem die Nuesse auf den Boden knallen, hallt mir jetzt noch im Ohr.

Auf dem Rueckweg kehren wir noch mal bei Bernie ein und verprassen unsere letzten Escudos. Sogar 15 Eier von gluecklich freilaufenden Huehnern koennen wir noch erstehen.
Bernie hat einen wunderbaren Musikgeschmack und waehrend wir den kapverdischen Klaengen in diesem Innenhof lauschen, hat sogar mein Skipper Pipi in den Augen.

Ein wunderschoener letzter Tag auf den Kapverden, jetzt gibt es lecker Riffbarsche mit Butter zum Sonnenuntergang und alles wird gut!

.

Faja de Agua hat sich als ein wunderhuebsches Dorf inmitten von Baeumen und Kokospalmen entpuppt. Leider, leider steht in der Bucht aber soviel Schwell, dass wir mit dem Dinghi nicht an Land gehen konnten, ohne uns der Gefahr auszusetzen mit selbigem zu ueberschlagen und uns alles Knochen zu brechen.
Sehr schade, aber nix zu machen. Ausserdem war die Bucht so tief, dass wir keine 50m vom Steinstrand entfernt ankern mussten. Keine gute Vorraussetzung fuer geruhsamen Schlaf und erst recht nicht geeignet, um die letzten Tage vor dem Schlag ueber den Atlantik zu verbringen.

Also, Anker auf und weiter. Im Sueden der Insel soll es einen schoene ruhige Bucht geben ohne Schwell.

Mir passt das alles nicht, da ich doch vorher noch mit meiner Mama telefonieren wollte, mit Micha in einem der Restaurants das letzte Geld verprassen wollte und ueberhaupt.
Der Skipper musste seine heulende Capitana dann erst mal in die Arme nehmen.

Ja, die Gefuehle koennen einem schon uebel mitspielen, wenn man zwei bis drei Wochen nur Wasser vor sich hat!

Vor ca einer halben Stunde haben wir Furna den Ruecken gekehrt, traurig sind wir beide und moechten am liebsten ein paar Traenchen verdruecken. Die Menschen in diesem Ort haben es uns mal wieder angetan, vor allem Beto, der Langustenfaenger. Als Dankeschoen traegt er jetzt Michas T-Shirt mit unserem Ironlady-Kugelfisch!

Das Auslaufen war nicht ganz so einfach, den eines der Faehrschiffe, das hier zwischen den Inseln verkehrt, hatte genau dasselbe vor. Aus irgendeinem Grund waren sie aber heute nicht so gut in ihrer Manoevrierkunst, dem Matrosen am Heck konnte ich von unserem Bugspriet aus fast die Hand geben, so nah waren sie. Ist aber alles gutgegangen, jetzt geniessen wir das blaue Meer und die imposante Steilkueste von Brava.



  • 11:14
  • 13.11.2001
  • 14°54.21'N, 024°42.27'W
  • Nordkueste Brava
  • Faja de Agua
  • 30°C
  • 3-4 NE
  • 1

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