• Bericht von der SCHLAMPE
  • HellVille
  • Wochenend und Regen
  • angeschubst
  • no wind
  • Feliz Navidad!
Videos
  • Tourist
  • Es passiert einfach zu viel!
 

Zweite Nacht auf See

Zweite Nacht auf See

21:40 Wir haben den Schleppgenerator rausgehangen. Zuviel Energiebedarf, die Lady. Jetzt surrt es ganz leise im ganzen Boot. Viel bringt er zwar nicht (5Ampere), aber besser als garnix. Im Gegensatz zu vielen anderen fahren wir nachts mit Positionslaterne und die braucht 3Ampere, womit die Frage nach den kalten Getraenke, sich zumindest fuer nachts eruebrigt.

Kielradio war seit unserer Abfahrt ausgefallen. Nun sind die wieder in Ordnung und meint man, da koenne man ja froh sein, aber die wollen auch nix anderes als unseren Strom. Spass. Grins. :-) Ne, ist schon ganz gut so. Irgendwas, von unsere Kommunikationswegen hat ja eh immer gerade mal Schnupfen (ab und an Keuchhusten mit Krupp. Gemein. Ich.)

Ansonsten alles klar Schiff. Ich habe gerade akrobatisch gespuelt, die Natale hat es daniedergeschlagen. Schnarch und vor nen paar Minuten hab ich das Licht eines anderen Kleinfahrzeugs am Horizont gesehen. Ob das Bobby Schenk war?

So. Hoert sich nicht nur alles prima an, ist es auch. Navigieren tun wir auch nicht mehr. Wir liegen einfach nur platt vorm Wind, wie nen Schmetterling, der seine Fluegel ausgefaltet hat und treiben in die Karibik. Komisch. Der Kurs stimmt. Woher weiss die Lady nur wohin wir wollen.

Mein groesstes Problem sind 2 Stunden 10 Minuten wachbleiben. Ohne stundenlag im Logbuch zu suelzen. Gaehn. Aber das machen wir schon. Im Cockpit ist als Spiel- und Liegewiese umgebaut und die Meerjungfrauen kommen ab einem gewissen Uebermuedungszustand von ganz alleine.

Im Ernst. Nur noch 1953 Meilen.

16:41 Wir haben uns wirklich ganz viel Muehe gegeben. Segel alle raus. Passatsegel, steuerbord und backbord, keine Navigation, stundenlang nur Selbststeueranlage. Ergebnis: Die Lady segelt vollkommen ohne unser Dazutun nach Tobago. Sie kennt halt den Weg, wie Klaus sagen wuerde, der mit ihr schon einmal um die Welt ist.

Nach dem ersten Tag, der noch ganz aufregend war ist nun die grosse Faulheit an Bord ausgebrochen. Natale wirft nur noch die Buecher laessig ueber die Schulter, wenn sie wieder eins verschlungen hat und ich gucke Loecher in irgendein blaues Element (Meer oder Himmel), hacke auf der Tastatur herum oder schlafe. Was soll man auch tun? Der Passat blaest, die Wellen wiegen uns hin und her. Vollkommen unspektakulaer. Grins. Hoffentlich bleibt das so.

TRANSAS sagt uebrigends, noch 459 Stunden. Ist das nicht suess? Das sind bei der derzeitigen Geschwindigkeit 1976 Meilen. Weiss jemand wie viel Wasser das ist? Unglaublich viel. Schoen, dass alles so ruhig ist.

.

11:00 Unser erstes Etmal betraegt 112 sm, nicht wahnsinnig viel, aber wir sind zufrieden. In den letzten drei Stunden hat die Lady auch noch mal kraeftig aufgeholt, nachdem wir ihr die Fock noch zusaetzlich ausgebaumt haben.
Jetzt laufen wir platt vor dem Wind, etwas zu weit suedlich, aber sobald es etwas auffrischt, sind wir auch mit einem Vorsegel wieder schneller und koennen den Kurs korrigieren. Bei 2000 sm ist das alles nicht so eilig.

Micha koepft gerade eine Kokosnuss und ich werd mir eine Banane von der Staude pfluecken. Himmel und Wasser sind immer noch blau, alles gut.

08:43 Der Wind wird immer weniger, statt mehr. Macht auch nix, so lange wir ueber vier Knoten laufen, sind wir eigentlich ganz zufrieden.
Die fliegenden Fische haben in der Morgendaemmerung wieder tolle Choreografien hingelegt, auch das Sonnenaufgangsprogram war wieder erstklassig.
Jetzt schlaeft der Michi endlich, der Morgen war leider zu schoen, als das er sich hinlegen wollte.

05:44 Gleich muss ich Natale wieder wecken. Ob sie sich wohl freuen wird? Wir schlaengeln uns weiter Richtung West. Der Wind schlaeft manchmal ein, dreht von Nord bis Ost. Die Deutsche Welle informiert mich ueber die Geschehnisse in Deutschland und irgendwie ist das alles so weit weg. Ich bin muede, am Horizont sehe ich kleine Maennchen laufen. Ne Muetze waere wohl ganz angebracht.

.

03:14 Endlich kann ich wieder schlafen gehen. Die Lady wackelt sich langsam ein, ist am Anfang schlafend immer am besten auszuhalten. Seekranke gibt's es aber noch keine...
Keine Schiffe am Horizont, nur ein paar Flugzeuge oder Ufos am Himmel.

03:00 Fuer unsere Erkundefans hier eine Skizze.



  • 03:00
  • 15.11.2001
  • 14°46.60'N, 026°02.89'W
  • Atlantik
  • Tobago/Trinidad
  • 25°C
  • 3 NE
  • 1,5

LOGBUCH ARCHIV

November 2001
M T W T F S S
« Oct   Dec »
 1234
567891011
12131415161718
19202122232425
2627282930  

Mit dieser Website wollen wir Dir, liebe Leserin, lieber Leser, die Welt und unsere Reise ein Stück näher bringen. Deine Spende hilft uns, das weiterhin zu tun.