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Grundberührungen

Therorie und Praxis der GPS Navigation

Das mit den Expeditionen stimmt ja zum Teil. Ich stehe im Pilothaus mit der Fernsteuerung des Autopiloten in der Hand. Wir fahren unter Motor mit drei Knoten genau den Track zurück, den wir nach Levisa am Tag davor ohne Probleme reingefahren sind. Der Unterschied ist der Sonnenstand. Die Sonne ist noch niedrig. Es ist früh am Morgen. „Kann nichts passieren, wenn wir den Track genau zurück fahren.“ Dann traue ich meinen Augen nicht. Die Werte vom Echolot gehen von 4,5 auf 3,5 auf 2,4 auf 1,8 und schon werden wir sanft gebremst von Seegras und Schlick, als wenn wir in ein weiches Kissen fahren. „Hmm!“, grummel ich. „Kann ja eigentlich gar nicht sein.“ Ich vermute einen kleinen Sandhügel unter Wasser, renne ums Deck, aber alles sieht gleich tief aus. „Mit Gewalt durchfahren, in der Hoffnung dass es gleich wieder tiefer wird. Wir sind ja genau auf Track“, geht mir durch den Kopf. Genauso schnell wie der Gedanke da ist, siegt die Vernunftshälfte meines „M it dem Kopf durch die Wand - Skippergehirns“. Mit etwas Rückwärtsfahrt ziehe ich den Kiel schmatzend aus dem Schlick zurück. Nur gut das ich dem Track nicht getraut habe und mit Vollgas gefahren bin. Es ist kein Problem. Ich stelle mich aufs Pilothaus. Keine Sicht-Navigation möglich. Die kleinen Wellen werde zu flach vom Licht angestrahlt. Ich putze die Pol-Brille. Meine Crew schaut mich erwartungsvoll an. Da wird mir auch keiner helfen, die erwarten immer das ich weiß was ich mache und das das richtig ist. Zu Recht. Hilft nur siebten Sinn einschalten. Ich kontrolliere das verschiedene Kartenmaterial, Navionics. C-Map. Jetzt das Dinghy wässern und Handloten wäre der richtige Weg. Das dauert mir zu lange. Entweder weiter nördlich oder weiter südlich. Die Gefahr bei der ganzen Geschichte ist, dass es in 50% der Fälle so endet, dass man weder vorwärts noch rückwärts weiter kommt und Hilfe braucht. Das würde aber meinen Fahrplan extrem gefährden. Und ich will ja am 15.6. in Culatra vor Anker liegen und meine Kinder sehen. „Also Wnuk. Wat tun? Schalt mal dein Gehirn ein. Doch loten?“ Südlich von uns sind die Mangroven. An den Rändern der Mangroven haben die Wirbelstürme immer tiefes Wasser ausgegraben. Also weiter südlich. Der erste Versuch, zwei Schiffslängen weiter südlich endet auch mit Schmatz in der Pampe. Der zweite Versuch passt dann. Ich weiß schon in was ich irgendwann mal investieren werde. Ein kleine, mobiles Echolot am Heck des Dinghys um für solche Fälle. Am besten mit Aufzeichnung der Messwerte über eine iPhone App und Übertragung auf die Seekarten. Der zweite Versuch klappt und wir tuckern an der Untiefe langsam vorbei. Geht doch. Ich atme auf. Eine Meile weiter will uns der Track schon wieder über eine Untiefe locken, direkt an den Überresten eines ehemaligen westlichen Kardinalzeichens. Jetzt wird klar, dass die GPS Ungenauigkeit in den hiesigen Gewässern größer als 25 Meter ist. Therorie und Pra xis der GPS Navigation.

Es wird ein schöner Segeltag. Mariana hat deutlich gemacht, dass sie keine Nachtwache mehr will. CREW 44 merkt natürlich das der Skipper wie ein Pferd in die Box will und es eilig hat. Genau vor der Einfahrt der Bahia Cabanas setzt der Wind schlagartig aus. Wir tuckern in die Lagune, suchen uns einen Platz im flachen Wasser auf fünf Meter Tiefe. Mit großem Hallo gibt es Nathalies Spagetti mit Tomatensauce. Auch der Rotweinbestand muss dezimiert werden. Morgen geht es dann weiter bis zum Endpunkt dieses Törns.



  • 22:20:00
  • 24.04.2018
  • 22°59.0195’N, 082°57.8515’W
  • -°/ - kn
  • Bahia Cabanas
  • Marina Hemmingway
  • 24°C
  • 2 kn/W
  • 0,0 m

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