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Gegenwind

Siebter Tag auf See

Wir nehmen aber auch alles mit. Die Französische AMUSE taucht immer mal wieder auf. Ein kleines Katz und Maus Spiel. „Skipper. Da ist eine große schwarze Wolke.“ Stephan weckt mich mit einer meiner Lieblingsbegründungen. „Is klar.“ Trotzdem ziehe ich meine Musto Klamotten an, Socken!, Segelstiefel und sehe aus wie ein Monster. Da legt sich die MARLIN auch schon auf die Seite und es fängt an widerlich zu regnen. Ich hatte das ja schon in der Wetterprognose gesehen und schon gestern habe ich die Socken rausgeholt. Nach vier Monaten und 20 Tagen wieder Socken anziehen. Was für ein Gefühl. Es ist wie immer. Auf der Hälfte des Weges über den Teich trifft einen das Azorenhoch. Uns nun erst einmal mit Gegenwind. Die Segel werden kleiner und wir fallen ab. Irgendwann können wir segeln. „Die AMUSE ist wieder hinter uns!“, Ralf steht in der Tür. Ich glaub es ja nicht und schaue mir die Bescherung auf dem Bordrechner an. Klare Sache. Die AMUSE ist 11 Meilen hin ter uns und bewegt sich mit 5,5 Knoten fast auf unserem Kurs. „Nein. Wir segeln.“ Ich frage auf Funk mal nach ob unsere Freunde denn nun Motoren. „Was habt ihr denn für ein Schiff?“ „Eine 460er Outremer“ Mir fehlen die Worte. Den AIS Kurs des Cat’s würde ich eher einer X-Yacht zumuten, als einem Zweirümpfer, so am Wind müssen die französischen Kollegen arbeiten und dabei fast sechs Knoten erreichen. „O.K. Impressive!“ Ich verabschiede mich auf Funk. Na. Ob ich das glauben soll?

Wir segeln Richtung SE. MARLIN ist ja nun mit ihrem gemäßigten Langkiel nicht die beste am Wind. Für mich ist das o.k. Ich kann mich noch an die IRON LADY erinnern. Mit der Regenwolke von heute morgen hat sich alles geändert. Statt tropischer Temperaturen hat uns Europa empfangen. 20 Grad Aussentemperatur. Der Skipper holt seine Funktionsunterwäsche für die Nacht und die Socken für den Tag heraus. Na wenigstens die Handschuhe bleiben uns erst einmal erspart. Heute soll es Wind aus Ost haben und Morgen sollen wir einen Tag mit dem Motor durch das Zentrum vom Hoch. Das war quasi zu erwarten und ich bin froh wenn die Bewegung des Hochs von Nord nach Süd prognostiziert ist und nicht mit uns im Kern Richtung Horta.

Zum Abend hin haben wir wieder die AMUSE im Kielwasser. Die Segeln wieder etwas höher am Wind als wir und genau die gleiche Geschwindigkeit. Ich rufe nicht wieder an. „Wenn eine Outremer wirklich so hoch am Wind segeln kann, verkaufe ich die MARLIN und schaffe mir so ein Schiff an.“ Wir zupfen an unserer Fock. Hier ein bisschen, da ein bisschen. Langsam folgen uns die Franzosen. Ein Schiff = Segeln. Zwei Schiffe = Regatta. Bei uns gibt es Abendessen und danach fragt mich Helen: „Können wir für die Backschaft weniger schräg?“ Ich habe ein Einsehen. Segeldruck raus, Schräglage weg. Wir laufen immer noch fünf Knoten. Da passieren seltsame Sachen auf dem AIS. Plötzlich wir die AMUSE langsamer. Vier Knoten und der Kurs fällt deutlich ab. „Die haben ihren Motor ausgemacht. Is doch klar.“ Ralf lacht sich scheckig. „Die haben Dich am Funk verarscht. Jetzt machen die sich bettfertig und wollen keinen Krach mehr.“ Ich nicke. Ja. Sehe ich auch so.

Morgen ist Bergfest



  • 18:30:00
  • 19.05.2018
  • 37°51.4011’N, 051°28.2771’W
  • 90°/ 6 kn
  • Nordatlantik
  • Horta / Acores
  • 21°C
  • 10 kn/ 90°
  • 3 m

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