- Regenwetter
- Endspurt
- Karibischer Albtraum
- Durch die Mitte zum Connect
- Frohe Weihnachten
- Ankerfall in Dreamtown
- Geoglyphen
- Es passiert einfach zu viel!
Stand By
Stand By
Da sitze ich in Plicht. Schaue um mich herum. Ein letztes Glas Wein beschliesst den Tag. Da wird es besinnlich. Die Sonne hat uns den ganzen Tag das Hirn aus dem Schaedel gebrannt, kein Wind mehr. Von wegen tolles Segelrevier. Lebensrevier fuer alle die fuenfach mehr von Ihrem Geld haben wollen. Das geht schon eher.
Unser Leben, unsere Internetseite, alles hat sich veraendert. Mit Familie unter Segeln, nennen wir das jetzt. All die gleichen kleinen und grossen Problemchen lebend, segelnd...
Ja, wir segeln jetzt familiengerecht, warten auf die richtige Jahreszeit, problemmindernd, risikomindernd, den Wind moeglichst von hinten, eher reffen, nicht mehr so reisserisch im Logbuch, die Prioritaeten aendern sich. War zwar so nicht geplant... Ich nehme mir Natales Kladde, das Buch der gesammelten Kochrezepte aus aller Welt: Darauf ist ein ausgerissenes Blatt aufgeklebt. Eine Schildkroete in der Mitte. Der Titel: >>Es geht nicht immer darum, wie schnell man ist, sondern dass man sein Ziel erreicht.<< Frueher haben wir eher mal Witzchen ueber Leute gemacht die irgendwo auf den Kanaren, in der Karibik oder im Pazifik klebengeblieben sind, heute bewundern wir eher, dass sie ihren Platz im Land der Traeume auf dem Boot gefunden haben. Wir haben das noch nicht erreicht. Oft kleben geblieben, der Kalender des Onlinelogbuchs wurde mehrfach erweitert, unser Zuhause ob mit oder ohne Boot haben wir nicht gefunden. Freunde aus aller Welt, ja die haben wir, mehr als wir in Old Germany jemals kennengelernt und zu lieben gelernt haetten, aber auch wieder verloren auf verschiedenen Kursen. Muslimland Malaysia wird es auch nicht werden, Massageparadies Thailand brauchen wir auch nicht. Also segeln wir wohl recht ziellos weiter. Kurs 270 Grad, wahrscheinlich mit nem ordentlichen Schuss 180 Grad und bleiben so, wie wir sind. >>Brabra...<< macht Maya, das hat sie von mir. Noch nen Glas vom Roten und dann fallen mir die Augen zu.
...falle ich aus der Koje. Der dreistuendige Schlaf mit Maya im Arm hat abrupt sein Ende, weil die Segel schlagen. Wind wech. Dafuer meine Wache mit Millarden von Sternen, die ich hier noch nie so hell und klar gesehen habe, hunderten von hell erleuchteten Squidfischerbooten, die die Nacht an Mourings verbrigen um die Tiere morgen frueh in die Markthallen zu bringen. Johann schiebt, ich gaehne. Schade mit dem Wind, das war so schoenes Segeln.