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Das Ende der Regenzeit?
Der Kampf mit dem Barometer
Mit jeder Meile nach Norden kommen wir unserem Ziel näher, dem Ende des Dauerregens. Heute, ein erster Erfolg. Seit Mittag regenfrei. Sogar der Himmel reist an einigen Stellen auf und zeigt das Blau über den Wolken, die Sonne sendet zumindest mal ihre Strahlen auf Mutter Natur.
“Nathalie, steh auf, wir fahren los!“ Brav steht Nathalie auf, schaut auf die Uhr und verzeiht es mir den ganzen Tag nicht mehr. „Zwei Uhr dreißig. Du bist wahnsinnig.“ Aber wir müssen los, wir müssen dahin, wo das Barometer über 1012 kommt, damit der Wind aufhört, der Regen und das nervige Gegenanmotoren mit Vollgas. Seit Tagen steht 100 Meilen nördlich von uns ein Ausläufer eines Hochs. Nicht das es Rückenwind bedeuten würde, aber zumindest weniger Nordwind und weniger Regen. Heute haben wir es dann geschafft. Wir atmen auf und können es kaum glauben. Wir erinnern uns an den Kanal Union, den Kanal Smith und Brecknock. „Haben wir es wirklich geschafft?“ Nun. Bis zum berüchtigten Golfo de Penas sind es immer noch hundertfünfzig Meilen. Um 12 legen wir zwecks Mittagessen in der Caleta Pico an. Fischer haben eine Leine quer über die kleine Bucht gespannt. Ich darf eine Stunde schlafen, dann geht es weiter. Noch mal 20 Meilen um die Caleta Luna zu erreichen. Fast schon scheint die Sonne, wir lassen das Dinghy über die Bordwand fallen, Außenborder drauf und los geht es mit Angeln und Ferngläsern bewaffnet. Frischluft tanken ohne im Regen stehen zu müssen, ohne nachher nicht zu wissen, wie man das ganze nasse Zeug denn nun wieder trocken bekommt. Wir genießen zwei Stunden Abenteuer, auch wenn alles so zugewachsen ist, das man nicht an Land gehen kann. Maya übt mit dem Blinker an der Wurfangel. Im Seno Eyre soll es Lachs geben. Na, ob sie das bis dahin lernt? Sie gibt sich sichtlich Mühe. Übermorgen soll wieder eine Regenfront durchziehen. Ob wir dann nördlich genug sind, dass uns diese am A. vorbei geht? So. Ich muss noch Spülen, den Außenborder wieder an Deck holen, draußen ist es schon wieder stockfinster und morgen früh geht es wieder auf die Piste. Nathalie versucht grade die Kinder ins Bett zu bringen ohne selber dabei einzuschlafen. Schweres Vorhaben.