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Wasserfall

Fast verlaufen

“Der Track zum imposanten Wasserfall führt zum Fuße desgleichen und dann hängt da eine Plastiktüte. Dort beginnt der Weg.“ Das waren alle Informationen, die wir hatten. Sollte ja auch ausreichen für einen normalen Spaziergang. Doch der Spaziergang entpuppte sich als Abenteuertrack. Es geht ins dichte Unterholz zu den Feen und Elfen, erklärt mit Lena. Die wohnen hier und da unter den grünen bemoosten Traumurwald. Kein Weg, sondern Kletterpfad, über Wurzeln, umgestürzte Bäume, sumpfige, schlüpfrige Matsche. Aber es macht irren Spaß. Alle 5 Minuten hat irgendjemand eine Plastikschleife an einen Zweig gehangen. So lange man sich daran hält kann eigentlich nichts passieren. Aus dem Unterholz kommen wir nach zwanzig Minuten zu den glatten, rutschigen Felsvorhängen, die fast senkrecht zum Himmel zeigen. Maya will schon fast aufgeben, hat ein bisschen Angst, was Lena von Natur aus fremd ist. Der Weg führt abenteuerlich in die Höhe und wir erreichen des Viewpoint über die Bucht. „Boah! Wie toll ist das denn?“ Salami, Käse, Kräcker, Äpfel und Möhren, Schokolade, eine gedachte Flasche Rotwein und zwei gedachte frische französische Baguettes decken die Picknickdecke. Ich verschwinde mit der Videokamera Richtung Wasserfall. Maya kommt nach und fragt sich warum ihr Papa so verrückte Videos macht. „Aber Papa, da passiert doch gar nichts.“ Wie erklärt man einer fast siebenjährigen das man einen Fabel hat für Bilder auf denen sich nur Segmente bewegen und ansonsten sich weder Ausschnitt noch Aufnahmepunkt verändern und dann das das ganze noch nicht einmal einen Sinn hat? Aber sie macht mit. Na ja, irgendwann wird sie einfach begreifen das Papa manchmal eben ein komischer Kauz ist. Im Moment interessiert sie das noch wenig.

Die Sonne lacht aber neigt sich eben doch schon zum Horizont. Beim Abstieg führe ich die ganze Familie ins falsche Unterholz. „Micha bist Du Dir sicher, dass wir hier richtig sind?“ , Nathalie schaut mich fragend an. „Haben wir uns jetzt verlaufen? Müssen wir jetzt die ganze Nacht hierbleiben“, fragt Lena mit leicht zitternder Unterlippe. Ich versuche noch ein bisschen die Führung zu behalten, aber zu guter Letzt verliere ich komplett die Orientierung und wir stehen im grüne Zauberwald. Überall tropft es von Moosen und Flechten und so langsam wird es unheimlich. Nathalie hält sich die Hand ans Herz. „Ich bekomme bei so was immer Herzrythmusstörungen!“ Maya rettet die Situation: „Wir gehen jetzt zurück bis zur Steilwand. Ich weiß den Weg. Da sind wir falsch abgebogen!“ Ob Maya es besser weiß, wer weiß, aber zurückgegen zur letzten Plastikschleife ist eine gute Idee. Und wirklich führt uns Maya zurück zum Weg und zurück zum Dinghy das brav am Fuß des Wasserfalls auf uns wartet.

Schon wieder Grillen, stößt auf allgemeinen Unmut. „Wir wollen Plantschen!“ Am Strandplatz von gestern reißen sich Maya und Lena die Klamotten vom Leib und rennen ins 6 Grad kalte Wasser. Wir sitzen etwas ungläubig im Sand und schauen dem ungebremsten Aktionismus mit freudigen Elternblicken zu. Hauptsache, die Kinder sind glücklich. Ja, so ist das halt. Der Platz ist ja auch total hip, das Wetter könnte nicht besser sein und die Vorhersage gleichbleibend. Sommer! Uns ist es nur Recht. Regen hatten wir wirklich genug.



  • 22:00:00
  • 23.04.2012
  • 45°44.0381'S, 074°36.0473'W
  • Anker / Landline
  • Puerto Mallipú / Chile
  • Isla Chiloe / Chile
  • 8°/ 1021 hpa
  • 5kn, SE
  • 0m

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