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Hinter den blauen Bergen

Huhibui und die beste Köchin der Welt

Letzte Nacht waren wir ja in der Caleta Bernad (Montessier). Muss schon sagen. Bis auf die Albträume der ganzen Familie (wegen des Vollmondes), haben wir selten so gut geschlafen, ganz ohne Anker nur mit Leinen von vermoosten, tropfenden Steilwänden. Hinter den blauen Bergen, bei den sieben Zwergen. Unforgetable! Von der Front die durchzog haben wir gar nichts mitbekommen, außer das das Dinghy am Morgen wieder randvoll mit Regenwasser war. Kurz nach Sonnenaufgang steckt die LADY dann ihre Nase wieder in den Kanal. Wieder nach Nord und wieder ist der Wind so stark, dass wir unter Motor nicht dagegen ankommen. Also Tuch raus und ab auf die andere Seite des Kanals. Die Wellen wieder weiß, die LADY wieder schräg und munter. Meine Sehgelklamotten waren noch nicht trocken am Morgen, also bitte nicht schon wieder. Auf der anderen Seite finden wir etwas Schutz vor den Willy- und Wawwinden, zwei Bootslängen entfernt von der Steilwand tasten wir uns im Nährstrom den Kanal hoch nach Nord. „Geht doch!“ Fünf Knoten.

Regen, Regen, Regen…

Die Einsamkeit hält an. Das letzte Boot haben wir auf dem Weg von Puerto Natales gesehen. Hier gibt es hunderte von Meilen, kein Haus, kein Zeichen menschlicher Zivilisation, bis auf die vereinzelten Seezeichen, alle 25-50 Meilen. Bei dem Dauerregen und Blasewind auch kein Wunder, dass hier keiner Leben will. In unserem Guide liest sich jede Beschreibung eines Kanals schlimmer als die vorhergehende: Da liest man über den Kanal Saramiento: „Durch die topgrafische Anordnung der Berge, die den Kanal Saramiento formen, bildet sich ein Kessel, mit Fall- und Tunnelwinden, die den Kanal bei direktem nördlichen Winden für kleinere Segelyachten unpassierbar machen.“ So. Oder ähnlich beschreibt Georgio eigentlich jeden Kanal. Den Saramiento haben wir heute fast hinter uns gebracht. Wir haben traumhafte >40 Seemeilen motort. Ein Tagesetmal, das wir selten schaffen. Hatten wir wohl Glück. Ab Morgen haben wir dann den Kanal Wide vor der Nase, der es in sich hat wegen der ganzen Eistrawler von den Gletschern, die hier rumschwimmen. Aber vielleicht wird morgen ja auch gar keine Meile gemacht. Morgen ist Ostern.

Nathalie ist die beste Köchin der Welt. Darin sind Maya, Lena und Papa sich einig. Heute, während ich mich an den Inseln zum Paso Tarleton vorbeischiebe und mir den Eisregen ins Gesicht blasen lasse, fragt Nathalie nur: „Kann ich jetzt mit den Kindern einen Hefezopf für Ostern backen?“ „Wenn‘s nichts ausmacht, dass es gleich wieder schön schräg wird.“ Kurze Zeit später kneten die Damen unten Teig auf dem Salontisch. Während es im Cockpit wie bei einem Weltuntergang anfängt zu regnen, bekleben die Damen Ostereier mit farbigem Seidenpapier. Na also. So schlecht geht es uns doch gar nicht. Der Paso ist auch nur fünf Meilen lang und schon hangeln wir uns wieder im Nährstrom weiter an der Steilwand Richtung Norden. Gleich ist es drei Stunden vor Hochwasser, dann setzt im Kanal die Strömung auch nach Nord und nicht mehr gegenan. Man, ich bin froh wenn dieser Tag ein Ende hat. Ob es irgendwann mal aufhört zu regnen? Nathalie meint, dass wir am Gletscher Seno Eyre Sonne haben werden. Na ich würde mich echt freuen. Nur Noch 200 Meilen bis zum Golfo de Penas! Das wird dann bestimmt noch mal so richtig spannend. Mir zittern jetzt schon die Knie.



  • 20:36:00
  • 07.04.2012
  • 50°59.2600'S, 074°12.8800'W
  • Anchor
  • Puert Bueno / Chile
  • Puerto Eden / Chile
  • 8°/ 1011 hpa
  • 10kn, NE
  • -m

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