und es geht doch...

14:00 Nach vielen Gebeten, Lobeshymnen und Segeltrimmerei hatte der portugiesische Passat nun doch ein Einsehen und schiebt uns sachte vor sich her. Sogar die Segel schlagen nicht mehr und das Boot liegt endlich stabil genug um sich wieder auf dem Vordeck am Swimmingpool die Zeit zu vertreiben und den Keller mit einem Handschnippen zum naechsten Campari-Orange aufzufordern.
Kann das Leben nicht schoen sein?

10:10 Ich liege auf Deck. Mein Blick ist zum Himmel gerichtet. Blue Sky und unser Verklickerer (so etwas wie der Wetterhahn auf der Kirche) dreht sich sich froehlich im Kreise, als wenn er zuviel getrunken haette. Die Duehnung des Atlantiks rollt aus Nordwesten mit 2,5 Meter in langen Wogen wie Blei heran. Nicht war? Doch.
Es ist zum Kotzen. T_schuldigung fuer diesen doppelsinnigen Ausdruck, aber ich wuerde diese Umstaende wirklich noch nicht einmal meinen aergsten Feinden wuenschen. Das Trauma eines jeden Fahrtenseglers hat uns ereilt, kein Wind und schlagende Segel. Und jetzt beschliessen wir gemeinschaftlich, dass diese Kueste zur Kalmzone (Zone ohne nennenswerte Winde) erklaert wird.
Natuerlich motoren wir was sollten wir auch sonst machen. Das bisschen Wind traegt dann auch noch einen nicht unerheblichen Teil der Dieselabgase ueber das Boot. Nice. Aber wir wollten es ja nicht anders. Wir schlingern gemeinsam mit allen beweglichen Teilen des Bootes von Steuerbord nach Backbord.
Es ist eben nicht immer alles schoen auf einer Weltumsegelung. Nur die Sonne verlaesst uns nicht, knallt dem Zenit entgegen und freut sich auf das Wochenende...