Ein Tag wie im Buche

Um 4 Uhr in der Nacht sind wir aus Ribadeo los. Sternklarer Himmel, schon etwas kalt, Wind null und wenn von vorne. Schon zeitig gegen Mittag sind wir in Carino angekommen. Fischerhafen, leider nicht alt und romantisch, aber ok. Dann bricht die Sonne komplett durch, wir liegen vor Anker zwischen den Fischerbooten. Zeit um die Seele baumeln zu lassen, aber auch das Boot zu pflegen, saeubern und vor allen Dingen zu ordnen und zu suchen...

Fahrtensegeln besteht nicht, wie alle behaupten aus Reparaturen, sondern aus der Zeit, die dafuer notwendigen Dingen wiederzufinden, die man im Laufe der Zeit an immer wieder neue Plaetze in den Katakomben seines Bootes verstaut hat. Das versteht keiner, der es noch nie erlebt hat. Den ganzen gestrigen Tag war ich damit beschaeftigt, die Seekiste und den Seesack, voll mit wichtigen Dingen, im Boot zu verstauen. Es ist einfach kein Platz mehr da. Also wegschmeissen, umraeumen und ueberhaupt. Ich geh dann mal wieder in den Keller, Mutter.

Gegen Abend kommen uns Delephine und Tuemmler besuchen. Nicht einer, sondern eine ganze Schule. Keine 150sm vor der spanischen Kueste, sondern im Hafenbecken von El Carino, umrunden Sie unser Boot, machen Ihre Patrouille...Haehuhae. Man traut seinen Augen nicht. Auch die Spanier stehen am Hafenbeckenrand und zeigen mit langen Armen auf die anscheinend nicht unbedingt alltaegliche Situation. Schade, dass das Wasser so kalt ist. Ich haette nicht gerade wenig Lust, Schnorchel und Brille aufzusetzten und fuer die Spanier zu einem nicht alltaeglichem Ereignis zu werden.

Jetzt, nach ausgiebigem Tapasessen, Sekt mit Erdbeeren und Wassermelone, seit vier Uhr morgens auf den Beinen, legt sich langsam die Muedigkeit _ber uns. Schaukelnd einschlafen, Wind durch die Vorderluke, schoen traeumen, Gute Nacht......