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Danke, Johann!

20 Meilen weiter

Heute Morgen war es endlich soweit, die Sonne geht irgendwo über den Wolken auf, wir kochen Kaffee und da einem nach den letzten 2 Tagen Windgeheule alles unter 30 Knoten wie Windstille vorkommt, fahren wir los. Wir müssen endlich durch diese Bahia Desolada, gebastelt und gelesen haben wir jetzt genug. Die Gribfiles sagen 20 Knoten aus West an, der lokale Wetterbericht schockt uns mit 30-40 Knoten aus Nordwest und 2-4 Meter See. Egal, umdrehen können wir immer noch, denken wir uns, und los geht es. Die ersten 5 Meilen, nachdem wir endlich die Düse zwischen den Inseln geschafft haben, sind relativ einfach, doch dann kommt ein Chubasco, wie die Dinger hier heißen, nach dem anderen. Die Sicht geht gegen Null, Hagelschauer prasseln auf uns herab, schön ist das nicht. Doch Johann kämpft sich tapfer im 40° Winkel gegenan. Das Schäferstündchen mit Micha in der Caleta Julia hat ihm gutgetan, er schnurrt wie ein Kätzchen und schiebt die Lady mit fünf Knoten durch die Wellen. Auf halber Strecke erwischt uns ein besonders heftiger Squall, 2 Seemeilen zurück liegt eine relativ geschützte Bucht, es ist kalt, nass und unbequem. Mittagspause, entscheiden wir, laufen vor Topp und Takel mit 4 Knoten in die Caleta Ancha auf der Isla Burnt ein. Rheinisches Möhrengemüse und Schnitzel bringen die Lebensgeister zurück und keine drei Stunden später sind wir wieder auf dem Weg.

Der Himmel hat etwas aufgeklart, die Chubascos dauern nur noch 10 Minuten, keine Stunde und zwischendurch lässt sich tatsächlich zwischen den Wolken ein Stück blauer Himmel und Sonnenschein blicken. Der offene Pazifik ist keine 10 Meilen entfernt und schickt 3 Meter Schwell in die Bucht, am Horizont sehen wir die nächsten Inseln, die Schutz und ruhigeres Wasser versprechen. Mit ein bisschen Unterstützung des Großsegels und 2400 Touren von Johann machen wir Meile um Meile. Umdrehen ist keine Option. Der Wetterbericht verspricht schon wieder eine Schlechtwetterregenfront für morgen und wir wollen endlich mal wieder eine Positionsänderung auf der Karte haben. Um 17 Uhr fällt der Anker in der Caleta Macias, mit Landleinen verholen wir uns dicht vor ein kleines Wäldchen in spiegelglattes Wasser. Der Wind bleibt draussen, nichts bewegt sich, nichts heult, nichts pfeift. Ich kenne vier Menschen, die heute Nacht tief und fest schlafen werden.



  • 17:47:00
  • 21.03.2012
  • 54°41.9958'S, 071°32.3049'W
  • Anchor
  • Isla Macias / Paso Aguirre / Chile
  • Caleta Brecknock / Chile
  • 11°/1011hpa
  • 20kn, W/NW
  • 2m (outside)

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