Voll Gut, Alter!

09:10 Ich nutze die Gunst der Stunde, Rossi schlief bis gerade noch, jetzt nicht mehr weil ich ihm gesagt habe, das Mails von netten Frauen fuer Ihn ueber Satellit reingekommen sind, auch mal wieder einen Logbuchbericht zu schreiben :-))

Leben mit Rossi an Bord ist wirklich toll. (Bis auf das Blut in der Brille beim Tauchen. Der arme Kerl muss jetzt mit Brille und Schnorchel zuschauen wie Natale und ich ab Samstag in die Tiefen entschwinden um Meerjungfrauen und Wasserjuenglinge einen Besuch abzustatten. Es sei denn er versucht es noch mal unter aerztlicher Aufsicht von Natale. Ich will damit auf jeden Fall nix zu tun haben!) Gestern Abend mussten wir die Einheimischen, deutschen Hippies und Lebenskuenstler mit Glasperlen und anderen kleinen Geschenken besuchen um wichtige Lebensmittel zu tauschen. Mark darf raten, worum es sich dabei handelt.

Auf jeden Fall haben wir erst einmal das Hippiedorf von Vale Gran Rey mit Dinghi entdeckt. Die Hippies leben aber komisch. Ein bisschen Hare Kreshna (Ich bekomme gerade ganz viel dumme Sprueche aus der Kombuese, weil Rossi sauer ist, dass ich gerade Logbuch schreibe und er nicht gucken darf. Weg da, Rossi. Hau ab. Pfui. Geh Cafe kochen ;-)) Und ansonsten leben die Hippies unter den Felsen direkt am Meer und fuehlen sich ganz toll. Dabei sind wir viel toller. Also war nix mit Entdeckertum.

Nach wilden Einparkmanoevern mit der Lady im engsten Hafen der Kanaren, Vueltas, Vale Gran Rey, dazu noch rueckwaerts, also roemisch katholisch (nennt man so unter Seglern, wenn man mitm Arsch der Lady am Kai liegt und mit dem Bug vor Anker, im Hafenbecken...), endlich Landgang, vorbei an viel weissem und rotem Fleisch in der Mittagssonne, schon gar die Dame?, erreichen wir endlich die rettende Traenke... und den Supermercado...

Abends => Ich zieh mein Ausgeh-T-Shirt an. Damit werde ich bestimmt nicht dumm angequatscht. Stink. Und ab ins Centrum von Vale. Der Ort unserer Gelueste heisst Bar Cacatua. Da geht die Post ab, die die Touristen so den ganzen Tag lang produzieren, sagte man uns. Nix wie hin, rein und schon wieder trinkt Rossi einen Havanna Club. Eigentlich trinkt er ja gar keinen Alkohol. Aber irgendwie... wahrscheinlich der schlechte Umgang mit dem Skipper... (Sein T-Shirt hat er auch falsch herum an, meint das das sexy ist. Na ja. Das sollen mal seine Fans besser wissen.)

Der Abend ist lau. Warm und ueberhaupt mal wieder genial. Die Bar ist rein deutsch besetzt und ich fuehle mich wie auf Mallorca. Nun gut, alle benehmen sich besser als im Ballermann, nur einer packt Rossi an die Rastalocken und ich frag mich, ob wir hier im Zoo sind.

Zurueck auf unserem Schneckenhaus haben wir noch unendlich Spass bis ich in die Poofe falle und heute Morgen vom Dinghi geweckt werde, was rythmisch gegen die Bordwand schubbert. Das Leben kann so schoen sein. Warum habe ich eigentlich so lange gebraucht um das zu begreifen?