Fernweh

12:05 Nachdem ich mal wieder das Buch von der SY Blue Chip gelesen habe, kommt das Fernweh wieder. Eigentlich ist es doch schoen auf den Kanaren, doch mein Seglerherz will weiter zu den Kapverden nach Gambia und in den Sennegal und endlich ueber den Atlantik. Denn wohl doch eine gute Medizin eines von den dutzenden von Weltumseglerbuechern zu lesen, die es so in unserer Bordbibliothek so gibt. Das Fernweh hat es geschafft mich von Europa wegzubringen, dann wird es mich auch weiterbringen.

Heute ist Essensfest auf der SY Complice angesagt. Viele andere Yachtis kommen, ich und andere kochen. Das sieht wieder nach einem augedehntem Englischintensivkurs aus. Israelis, Niederlaender, Deutsche, Franzosen, Italiener treffen in einer kunterbunten Zusammenmischung aufeinander.

Die Complice ist wesentlich groesser als die Lady und ausserdem muss ich dann wenigstens nicht aufraeumen und spuelen ;-) So lernt man eben dazu.

05:21 Wenn Nachts die Flut gekommen ist es immer fuer eine Stunde aus mit dem Schlaf. Wer weiss warum, seit dem ich auf der Lady wohne, werde ich unter normalen Umstaenden kurz wach und schlafe dann irgendwann wieder ein. Der Zeitpunkt verschiebt sich mit den Gezeiten. Ich kann damit irgendwie so gar nichts anfangen, kann es nur froehlich hinnehmen um diesen Freitag den Dreizehnten mit einem kleinen Nachtbericht zu starten, mich wieder hinzulegen und mir die Decke ueber den Kopf zu ziehen.

Der Mond schaut um die Ecke des Salonfensters und die Fallwinde pfeifen durchs Rigg. Es ist ruhig in der Marina und doch merke ich ganz leicht den Schwell des Atlantiks die Lady leise in seinen Armen wiegend...

Ganz schoen romantisch, auch wenn alles irgendwie normal wird mit der Zeit. Genug jetzt, ab in die Koje und Bettdecke wieder hochziehen :-)