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Und einer flog uebers Kuckucksnest

Und einer flog uebers Kuckucksnest

Tati mailt mir ich soll doch mal ins Cuba Libre gehen und vielleicht David kennenlernen. Ins Cuba Libre bin ich gegangen. Kennengelernt habe Aghate, ca. 50jaehrige Niederlaenderin, die bestimmt in Amsterdam aus der geschlossenen Abteilung gefluechtet ist und Jimmy, auch so um den Dreh, der aus Liverpool vor seiner Frau gefluechtet ist. Uff. Filmreif. Was ist real? Traeume ich?

Agahte hat keinen Knopf zum Ausstellen, brabbelt mich in einem Gemisch aus hollaendich, deutsch, spanisch und englisch dermassen zu, dass ich eigentlich weniger als die Haelfte verstehe und nur noch da sitze und mir die Luft wegbleibt. Ich bekomme Ihre Postkartensammlung gezeigt, damit ich schon mal weiss, was ich mir mit Natale dann alles zusammen anschauen darf, wenn ich die Lady dann doch rot gestrichen habe ;-))) Umgang faerbt ab.

Jimmy, der arme Kerl kommt mit seiner Freiheit so ueberhaupt nicht klar und ertrinkt seine englische Herkunft in spanischem Brandy. Ich finde es fast schade, die Digikamera nicht beizuhaben, damit mir meine Kinder das irgendwann einmal glauben; sind doch alles nur Seefahrergeschichten!

In Jimmy hat Agathe Ihr neues Opfer gefunden. Es dauert keine fuenfzehn Minuten, da will Jimmy Ihr eigentlich schon den Hals umdrehen, ich laechel ihn an, stehe einmal kurz auf, setze mich wieder hin und die Plattform der Auseinandersetzung ist wieder verbal. Ohnesorg Theater ist langweilig dagegen.

Nun gut, irgendwann ist Jimmy weg und Agathe auch, ich sitze da, fuehle mich wie nach einer Gehirnwaesche, leer und verbraucht, denke ueber mein Leben nach und vielleicht ueber das von Jana, einer Medizinerfreundin von Natale, die in der Psychiatrie Grafenberg arbeitet. Ist es die Gebung des Lebens, all diese Menschen in ach so krassen Situationen kennenzulernen? Der Begriff =Normal= wird von Tag zu Tag immer unklarer, dazu pfeifen die Fallboen mit Windstaerke 8 durch den Hafen und rufen mich und die Lady auf Meer. No way, nicht heute, der Gesang der Koje ist staerker und ausserdem habe ich meine Hafengebuehren noch nicht bezahlt.

Die Neugier war gross, die Entaeuschung auch. Mal abgesehen von dem Schwell der auf die Ostspitze von Gomera steht, laesst schlechte Sicht unter Wasser nicht gerade das Taucherherz hoeher schlagen. Aber davon hatte ich schon von anderen Tauchern gehoert.

Bei noerdlich laufender Stroemung soll es besser sein, also bei Flut. Ich aber vermute, dass die suedlich gelegenen Buchten insgesamt besser sind. Der hohe Planktongehalt ist dafuer zustaendig, dass es hier zwischen Teneriffa und Gomera auch viele Wale gibt, aber eben auch schlechtere Sicht. Die Wale sind mir bei der Ueberfahrt begegnet, allerdings so weit weg, das ich sie leider nicht bestimmen konnte.

Nun gut, zumindest mal wieder zwei Stunden die Nase unter Wasser gehalten zu haben, ist schon ein schoenes und vor allen Dingen erfrischendes Erlebnis. Die Wassertemperatur ist mit ca. 19 Grad sehr angenehm. Es gibt viele Sardinenschwaerme und einiges anderes, wesentlich mehr als auf Madeira, wo man fast schon vom toten Meer sprechen konnte.

So, ich werde mich jetzt selbstverwirklichen und einfach mal abspuelen:-)



  • 18:00
  • 08.02.2001
  • 28°05.35'N, 017°06.48'W
  • Sebastian/Gomera
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  • 28°C
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