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Sightseeing

Sightseeing

Sonntagmorgen. Faulenzen, mails schreiben, Ruhe geniessen. Erst am Nachmittag fahren wir an Land. Rawi kuemmert sich um die Yachties. Rawi hat ein Taxi, ein Handy, ist nett, freundlich und hoeflich und spricht Englisch. Fuer 10 Euro bietet er uns an, uns die Sehenswuerdigkeiten der Stadt zu zeigen.
Die bestehen vor allem aus Museen. Vom Maritime Museum zum anthropologischen bis schliesslich zum Cellular Jail. Im Voelkerkundemuseum erfahren wir ein bisschen mehr, ueber die verschiedenen Ureinwohnerstaemme, die hier noch auf den Inseln zu finden sind. Der groesste Teil scheint wohl tatsaechlich noch zu leben, wie vor vielen tausend Jahren. Doch nicht alle Staemme sind so feindselig wie die Sentinelese, von denen es dementsprechend nur grobkoernige Teleaufnahmen am Strand gibt. Die Mehrzahl der Ureinwohner stehen mittlerweile in Kontakt mit der Zivilisation, auf den Nicobaren haben Sari und Sarong laengst die Bastroeckchen abgeloest. Im Krankenhaus gibt es sogar eine extra Station nur fuer die tribal people. Ist das jetzt gut oder schlecht? So auf den ersten Blick kann man das wohl kaum beurteilen. Man hat den Eindruck, es wuerde viel dafuer getan, dass diese Menschen weiterhin ihr Leben als Jaeger und Sammler leben koennen, aber wer weiss.

Weiter geht die Tour ins Cellular Jail. Eine riesige Gefaengnisanlage, von den Briten erbaut in denen vor der Unabhaengigkeit Indiens die politischen Gefangenen untergebracht waren. Der ganze Komplex ist fuer absolute Einzelhaft konzipiert. 7 dreistoeckige Fluegel gehen wie die Speichen eines Rades vom zentralen Tower aus. Eine Zelle reiht sich an die naechste, fast 700 Stueck. Meterdicke Mauern trennen die Zellen voneinander. Bedrueckend und duster ist die Stimmung, da helfen auch die weissgestrichenen Waende und der strahlend blaue Himmel nicht. Zwangsarbeit, Einzelhaft, Folter und Hinrichtungen waren hier bis in die 40er Jahre an der Tageordnung.
Heute sind nur noch drei der Fluegel als Mahnmal und Museum uebrig, die restlichen mussten dem staatlichen Krankenhaus weichen, nur ein Modell zeigt noch, wie gross die Anlage wirklich einmal gewesen ist.

Draussen, ausserhalb der Gefaengnismauern scheint die Luft frischer zu sein.. Rawi macht diese Tour nicht zum ersten Mal und deshalb faehrt er seine Kunden nach den Gittern ans Meer. Ein paar Kilometer ausserhalb, vorbei an unzaehligen heiligen Kuehen und kleinen Siedlungen, liegt ein vertraeumte Bucht mit einem Strandrestaurant. Weisse sieht man jedoch nicht. Der Strand ist fest in indischer Hand. Rausgeputzte Familien, Blumen in den Haaren, die besten Saris an. Gebadet wird auch, vollbekleidet. Im Hintergrund stehen die Oldtimer und. Ein Bild wie vor ueber 50 Jahren in Europa, wenn die Kokospalmen nicht waren. Maya hat es ja mittlerweile als Fotografie in dutzende Handys der Bevoelkerung geschafft, doch heute komme sogar ich zu der Ehre. Ein indischer Familienvater vom Festland lichtet mich am Strand zusammen mit seiner Frau ab. Dabei ist Maya mit dem Papa biertrinken gegangen und gar nicht dabei. So ist das also, wenn man von wildfremden Menschen fotografiert wird. Man fragt sich schon: Was machen die mit meinem Bild? Ins Album kleben? Rahmen? Fotopinnwand? Wer weiss! ;-)

Ein schoener Tag. Er geht zu Ende im Restaurant des ersten Abends, wo wir feststellen muessen, dass das Tandoori Chicken an der Uni in Penang in Malaysia eindeutig das beste war. Aber gut haben wir es trotzdem. Wenn der Wind nicht allzu scharf blaest, geht es morgen weiter...



  • 19:38
  • 19.02.2006
  • 11°41.20'N, 092°42.76E
  • Port Blair/Andamanen/Indien
  • Chagos
  • 30,5°C
  • 2 NNE
  • -

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