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Hafentag
Starkwind abwarten in Nysted
Wir kehren im MAXIM ein, der einzigen Kneipe in Neysted. Hier spielen sie Billard mit drei Kugeln um fünf Holzkegel, die in der Mitte des Tisches stehen. O.K. Verstehe ich nicht. Muss ich auch nicht, den sofort kommt Bert an, ein deutschsprachiger Niederländer, der hier als Skipper fährt. Bert sieht aus wie Lüchtenborg, die gleichen Augen, der gleiche Blick, die gleiche Art, die gleiche Größe, ein Pferdeschwanz und supernett. „Die Mädels in Kopenhagen, die hättet ihr mal sehen sollen. Da muss ein Nest sein.“ Das muss ein enger Verwandter von Lüchtenborg sein, geht mir durch den Kopf. Ein Localer gewinnt am Geldspielautomat und wir bekommen drei Gläschen mit Lakritzschnapps mit Tabasco und Bert erklärt meinen Jungs noch die Grundzüge der christlichen Seefahrt. Bevor das Seemannsein eskaliert blase ich zum Aufbruch. Morgen wollen wir mal früher aus der Koje rauskommen.
Am Vormittag schon, nach ausgedehntem Frühstück an Bord, ignorieren wir den Dauerregen in horizontaler Richtung mit 35 Knoten. Kein Segelwetter, aber Strandwetter finden wir. Mit Kamera und gelben Gummistiefeln geht es den Strand. Es entstehen lustige Scenes, der Hund ist begraben und der Wind heult durch die Bäume. Es erinnert mich enorm an die 15 Dänemarkurlaube die ich mit meinen Eltern in diesem schönen Landschaft machte. Wie wir als kleine Jungen in den Wäldern direkt hinter dem Strand spielten. War ich schon mal hier? Hab ich das schon mal erlebt? Wir reden wenig, bis gar nicht. Prima. Mit meinen Blutsverwandten kann man mal prima ne ganze Zeit nichts sagen, ohne sich unwohl zu fühlen. Eine neue schwarze Wolke zieht aus Westen an und wir wieder in dieses pittoreske Nysted. Im Zelt der Regatta spielt eine deutsche Band, mit einer dominant hübschen Sängerin, irische Shanties bis hin zum Folk. Aber nicht der Fall von Lukas und Julian und so gibt es Glücklichmachererascohühnersuppe mit Bockwurst und Eierstich. Eine alte Weisheit gegen Regenwetter und Hafentage im niederländischen Makkum, wo die LADY drei Jahre lang lag und wo es auch fast immer nie so sommerlich war, wie es eigentlich sein sollte im August.
Morgen geht es weiter ein paar Meilen nur um Ankern zu üben. Ein bisschen Südseefeeling aufkommen zu lassen. Johann hat ein schlechtes Gewissen bekommen und will CAORI hier in Dänemark abholen, sie weitersegeln und ein bisschen Liebe zum Boot machen. Finde ich gut. Johann. Die CAORI ist ein braves Boot, genau das richtige für dieses Revier mit ihrem Hubkiel.