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Front-End Körpersystem

Alle Werte im Keller

Meine erste Reaktion auf den Leukämiebefund im July war: „Sie haben meine Blutprobe verwechselt!“ Das war für mich so klar wie Kloßbrühe. Jetzt fast ein halbes Jahr später, nach vier Chemo Therapien bin ich schon ziemlich speziell, was meint, ich verstehe meinen Inneren Front-End Blut Kontoauszug, den ich nun in der vierten Chemotherapie grade alle 48h bekomme. Ziel ist es in der Chemotherapie alle „böse“ Zellen abzutöten. Leider sterben die „guten“ dann gleich mit. Was zu den sichtbaren Ergebnissen führt. Immunsystem: Nicht mehr vorhanden. Rote Blutkörperchen: Zeit für zwei Konserven. Blutplättchen: Sofortige Konserve, sonst Gefahr einer unstillbaren Blutung. Neben dem Skipper reparieren wir die MARLIN gleich mit. Eine Motor-Fahrt über die glatte Flensburger Förde bei strahlend blauem Himmel führt uns zu C.J.skibs- & badebyggeri ApS, alias Christian Jonsson in Egernsund. Der kann schweißen. Schweißen können viele, aber Peter der Sohn von Christian kann Alu schweißen und das richtig. Das habe ich mir vorher angeschaut. Jetzt ist die MARLIN baumlos und der Haarriss von der letzten Atlantiküberquerung wird nicht nur geschweißt auch ordentliche Verstärkungen an beiden Seiten sollen den Konstruktionsfehler in Zukunft überbrücken. Ich bin gespannt wie Peters Arbeit aussehen wird. Samstag Abend geht es los. Ich bekomme Nasenbluten. Das hört auch nicht mehr auf. Das ist Alarmstufe rot, dass meine Blutplättchen im Keller sind und ich habe eins zu tun: Sofort in Krankenhaus. Zu dieser Zeit ist aber nur die Notfallambulanz der Diakonie Flensburg geöffnet. Hier wird mir zwar Ruckzuck um 23:00 Blut abgenommen, aber dann passiert wochenendmäßig nichts. Um 01:00 Uhr nachts, nach meinem unangenehmen Drängeln, findet sich endlich ein Assistentsarzt der mich untersucht, der mit einem ebenso in Sachen Leukämie unerfahrenen Kollegen im Malteser Krankenhaus telefoniert. „Gehen sie nach Hause! Wenn es ihnen schlechter gehen sollte, melden sie sich noch einmal.“ Das mit 20 Thrombozyten! Blutgerinnung: Nicht vorhanden. Am Sonntag Morgen in die jetzt offene Ambulanz des Maltesers Krankenhauses. Thrombozyten nun bei 16. Nathalie telefoniert mit ihrem Kollegen aus der Onkologie gegen Mittag. Der sollte es jetzt besser wissen. Wieder keine Entscheidung zur Thrombozyten Infusion. Ich spuke Blut. Heute am Montag dann in die Onkologische Tagesstation. 9 Thrombozyten. Endlich passiert was. Ich erwähne mal meine Kopfschmerzen und fünf Minuten später bin ich Kopf voran im CT. Eine Hirnblutung kann ausgeschlossen werden. Gott sei Dank. Das wäre es dann gewesen mit diesem Blog und dem Erreichen meine morgigen 53ten Geburtstages. Nach einem halben Liter Thrombozyten Konzentrats heute Morgen geht es mir schlagartig besser. Kein Blut mehr aus der Nase und auch nicht in der Spucke. Ich informiere den leitenden Oberarzt meiner Sympathie über mein Wochenende. Der schlägt die Hände gefühlt über dem Kopf zusammen. Ich finde schon, dass so was berichtet werden muss. Front End: Egal was Du hast! Am besten nicht am Wochenende krank werden. Und schon mal gar nicht am Samstag Abend. Neben dem Baum der MARLIN ist die ToDo Liste lang. In Bezug auf das Ziel im Januar schon wieder Schnuppersegeln auf der MARLIN in der Flensburger Förde anzubieten, sehe ich in Bezug auf meine Einschränkungen durch meine Sommerleukämie, meine Felle dahin schwimmen. Skipper Jan könnte ja prima helfen, aber der lebt eben in Berlin und das ist ein paar Meilen mit dem Zug. Kein praktikable Lösung. Ich brauche einen handwerklich Bootsjungen vor Ort hier in Flensburg, der mir unter die Arme greifen kann wenn grade mal die Sonne scheint. Arbeit gibt es genug. Vergütung: Freies Segeln im Sommer und schlechte Bezahlung. Dafür gibt’s immer was Gutes zu Essen. Wer trotzdem interessiert ist, melde sich asap bei mir.



  • 12:22:00
  • 28.11.2016
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