noch mehr Traenen

Nach einer kurzen Pause auf der Lady ging es abends zurueck ins Village zum Abschlusstanz. 90 Prozent der Segler war fertig mit der Welt und nicht mehr in der Lage das Tanzbein zu schwingen, doch die deutschen Boote scheinen wie immer den Hals nicht voll zu kriegen und wagten sich trotz hohem Schwell und Surf an Land.
Noch eine Party, noch mehr tanzen, noch mehr lachen und Traenen beim Abschied.
Zur Musik der Stringband wird Micha von einer Dame nach der naechsten aufgefordert, waehrend ich mit bis zu 10 kleinen Maedchen im Kreis tanze und Faxen mache. Richtungswechsel, Beine schwingen, in die Hocke gehen, Arme in die Luft werfen, das volle Programm. Einige Stunden spaeter zieht mich eine grauhaarige Dame von meinem Baenkchen zum Tanz. Ihre Freundinnen, zwischen 30 und 60 warten auf der anderen Seite der Tanzflaeche und wollen den Tanz lernen, den ich gerade mit den Kids zelebriert habe. Es ist zu Piepen, da werden Hueften geschuettelt, der Boden fast mit dem Hintern gekuesst und alles begleitet von hohen Schreien und Rufen zum Anfeuern. Die Menschen hier koennen wirklich feiern. Ohne einen Tropfen Alkohol tanzen jung und alt von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Ungelogen. Wir machen natuerlich vorher schlapp und ziehen uns auf die schwankende Lady zurueck. Wer schwankt? Nee, wirklich, ziemlicher Schwell hier in der Bucht.

Heute morgen ein letzter Gang hoch zum Dorf, Weiberzeit. Cary und ich fahren an Land, treffen unsere Freundinnen, besorgen Eier und Gemuese. Adressen werden ausgetauscht, viel Liebe verteilt und als die Zeit des Abschieds naht fliessen mal wieder die Traenen. Wie gut, dass es regnet, so faellt es nicht gar so auf. Morgen geht es weiter, und auch wenn ich noch mehrfach an Land gehen koennte, ich tue es nicht. Genuegend Abschiede, jedes weitere Mal macht es nur noch schwerer.