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Freitag, der 13te

Freitag, der 13te

Als ich heute morgen um 4 Uhr nicht mehr schlafen konnte, weil der Gyro-Twister im Cockpit rumkugelte, die Tide die Mastspitze der Lady tanzen lies, ich auf das Datum schaute, da war mir schon klar, dass das nicht unser Tag werden würde.

Also mal ran. Unsere kleines Kraftwerk spinnt rum, unsere Batterien meinen kurz vor Abfahrt ihren Dienst versagen zu muessen. Schnell geladen, noch schneller entladen. Notstrompolitik auf der Lady. Wir sind ja schon ausklariert, Batterien gibt es hier eh nur fuer den Renault4. Morgen mal Wasser kontrollieren, aber mein Gefühl sagt mir, dass war’s wohl. Gut das wir noch den Windfahnenautopiloten und Navigationslicht a la LunaLed27 haben.

Und so geht es den ganzen Tag weiter. Na, ich will mal nicht übertreiben. Es war ja schon die ganze Woche so. Wir sind beraubt worden, Natales Kreditkarte verweigert den Dienst, ich schneide mir den Fuß am Strand auf, per Mail befeuert uns das normale Leben. Nach dem Frühstück ziehen wir das Dinghy aufs Vordeck. Im Aluboden ist mal wieder ein Loch. Kennen wir schon. Mit einem Mix aus Epoxy und Aluminiumpulver fülle ich die Stelle auf, nach zwei Stunden können wir wieder trockenes Fußes an Land. Bevor was neues passiert nutze ich das Dinghy, an der Bordwand mit dem Fall knapp aus dem Wasser gezogen, als Arbeitsplattform, um unsere acht Bullaugen von außen notzureparieren. Irgendwo, meinen wir ist eins undicht und deshalb ziehen wir Wasser beim sportlichen Unterwassersegeln. Transparentes Silikon wird helfen Klarheit in unsere Spekulationen zu bringen, sportliches Segeln ist ja eh angesagt, also gegen den Wind. Ich hoffe mit allen Daumen, die ich habe, inklusive den dicken Zehen, lass es die Fenster sein, nicht irgendwelche Löcher unter dem Trettmaster auf dem Deck. In zwei Wochen wissen wir mehr. Zumindest die Bilgenpumpen funktionieren, damit wir nicht absaufen.

Mr. Bertschi, der Erfinder unserer Petroleumbrenner, schickt uns die Preisliste der Ersatzteile per Mail. Natale sieht das Mail, bekommt einen hochroten Kopf und es gelingt mir sie gerade noch zu beruhigen. >>Nein Schatz, ich habe nichts bestellt!<< Auch die Brenner erschrecken sich und der eine versiegt. Verstopfung ist meine fachmännische Diagnose. Vor dem Absperrhahn kommt kein Kerosin mehr an. Der andere Brenner war eh schon außer Betrieb. Ich stell mich an den Herd und lasse all mein Wissen, meine jahrelange Erfahrung wirken. Am Abend geht wenigstens der Außer Betrieb gesetzte Brenner wieder. Abfahrt gerettet. Problem verschoben auf Süd Afrika. Wie so viele. Ehrlich gesagt haben wir uns ja schon schweren Herzens für einen neuen Herd mit Gas entschieden, aber die Finanzierung hat nicht geklappt ;-) Schon mal nen Weltumsegler gesehen der nen Darlehn bei der Stadtsparkasse beantragt hat. Großes Gelächter. Und von der Steuer absetzten? Welche Steuer, welches Einkommen. Grinz. Weiter so, wir behalten einfach den Kopf über Wasser und ne Handbreit Wasser unterm Kiel. Wir schaffen das. Das Problem Gasherd hat sich eh erledigt. Die Öffnung in unserer Kombüse ist zu klein für den Herd unserer Wahl und wir haben jetzt eine offene Kochstelle auf dem Vordeck angelegt.

So, das Voltmeter zeigt 10,9 Volt und blinkt wild. Ich mach die Kiste mal aus. Morgen scheint die Sonne und unseren Sonnenpanelle bringen ja immer noch 50% Ihrer Nennleistung. 30 Jahre Garantie. Soll ich denen jetzt nen Mail schreiben, dass sie uns mal Neue schicken? Großes Gelächter.



  • 19:06
  • 13.10.2006
  • 13°17.82S, 048°10.76E
  • Madagascar/Sakatia
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