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Auftanken

Auftanken

Verlegt. Eine Meile weiter in den Kanal zwischen der Insel Sakatia und Nosy Bee. Gute Entscheidung. Klares Wasser fließt hier vom offenen Meer hinein, ein unbewohnter Sandstrand, pittoreske Felsen und jede Menge Delfine begrüßen uns. Ausklariert, verproviantiert, fast fertig für die Abfahrt nach Süd Afrika. Doch jetzt ist erst mal Seele auftanken angesagt. Die Kinder treffen sich am Strand, Mütter und Väter haben sich was zu erzählen, schade dass unsere neuen französischen Freunde schon Morgen weiterfahren, nicht aber in die gleiche Richtung nach Richards Bay sondern nach Mayotte.

Leben. Es hat sich schon was verändert. Früher hatte ich immer morgens um Sonnenaufgang meine Ruhe, ein bis zwei Stunden Bürostunde, Mails beantworten, Logbuchbericht korrigieren, Mails abrufen, Geld verdienen und wieder ausgeben, denken, philosophieren und mich mit dem neuen Tag anfreunden. Das ist nun vorbei. Maya wacht mit dem ersten Sonnenstrahl auf. 5:23 ist das im Moment, hat Hunger, will Liebe, bei Papa auf’n Schoß... Vorbei mit der effektiven Bürostunde. Abends ist nicht meine Zeit, da trinke ich lieber eine Glas roten Wein zum roten Sonnenuntergang oder so ähnlich. Also, ein deutliches Problem. Da müssen wir uns irgendwie was einfallen lassen. Zu den 24 Stunden Papa und Mama sein vielleicht noch zwei Stunden addieren für Büro, drei Stunden für Bootsmaintenance, eine Stunde für Beziehungspflege? Sind wir also bei 30 Stunden. Da schaue ich auf Natales dicken Bauch, den nächsten Zwerg und frage mich wie das denn dann erst mal gehen soll, mit dem Segeln, bis wir unsere Ausgangskurslinie wieder kreuzen, die Welt umsegelt haben?

Wetter. Die Grib-Files zeigen eine deutliche Wetterveränderung an. Zumindest auf dem Weg bis nach Richards Bay. Umlaufend 10-20, NE Wind, zehn Tage lang, dann wieder mal eine Störung aus SW. Ja, wann sollen wir denn los fahren? Am besten wenn es gerade bläst, damit wir die Ruhe danach bekommen? Irgendwie so denke ich mir das. Mit jedem Tag den wir warten sollen die Bedingungen besser werden, aber ab Dezember beginnen die drei windigsten Monate am Kap der guten Hoffnung. Wenigstens sind wir endlich mal nicht zu spät, nicht zu früh oder komplett zur falschen Jahreszeit. Sollte man hier auch gar nicht erst versuchen.

Karl. Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Amateurfunkrufzeichen. Jeder der sich irgendwann mal durch die Fragenkataloge gequält hat, weiss, dass es einfacher ist ein Auto in Deutschland zu fahren, als die Mikrofontaste eines SSB Funkgeräts zu drücken. Meinen zumindest die, die diese Prüfung erfunden haben. Aber jetzt hast Du es ja hinter Dir. Vermutlich wirst Du das Rufzeichen selten gebrauchen, ausser um Deine Mails bei WinLink zu schicken. Und wenn Du dann irgendwann in zehn Jahren wieder in Cuxhafen einläufst, kommt einer in Uniform an Bord und fragt Dich nach Deinem Berechtigungsschein Deine ICOM 706 zu benutzen. Dann weißt Du, dass Du wieder in Deutschland bist.



  • 21:00
  • 12.10.2006
  • 13°17.82S, 048°10.76E
  • Madagascar/Sakatia
  • 28°C
  • 2-3 NE
  • -

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