Wochenend

Nathalie, mit ihrer Besamtenerziehung meint natürlich zu Polizei zu tapern zu müssen und die Vorfälle amtlich zu machen. >>Haben sie denn Stift und Papier mitgebracht?<< fragen die rommeespielenden Beamten freundlich. Es ist heiß. Die heruntergekommene Amtsstube vermittelt nicht gerade einen professionellen Eindruck, ich bin letzte Nacht mit meinem Freund Aurelio zum letzten Mal aus gewesen und habe eh noch einen dicken Kopf. Also egal. Der Polizist ist nett, der Computer verstaubt. Und wir sollen noch mal wieder kommen. Heute Nachmittag. Natale fährt alleine, soll einen Antrag kaufen, die sind aber aus, deshalb muss der Beamte das Protokoll mit der Hand schreiben, der hat aber gerade Feierabend und eine erzürnte Ehefrau der Beamten kommt durch die Tür, liefert ihrem rommespielenden Ehemann, Kriminalkommissar in Spee eine filmreife Szene, dass ich froh bin Natale zu haben und es geht offensichtlich darum, dass dieser gerade seinen Monatslohn an seine Kollegen verliert. Oder irgendwie so. Krass.

Wetterfrosch Poldy schreibt:

>>Wetter fast wie in der letzten Mail.

nördlich 16°S umlaufend, aber auch mal bis 20 KT

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Wundere mich was ihr so alles an Bord habt! ;-)

Betrachtet es als Entwicklungshilfe? Immerhin kann jetzt eine
Frau ihre Kinder mit dem Nähen von Sachen ernähren. Hier hätte man >>für die Kinder von Perm<< oder für >>Worldvisio<< Geld spenden müssen und Mann/Frau hätte später daran denken müssen, dass Mann/Frau es bei der Steuer absetzt. Ist doch belastend. ;-)<<

Recht hat Poldy. Erst mit dem Wetter, wir warten also noch bis die Kaltfronten weiter südlich ziehen und sich der NE vielleicht etwas mehr durchsetzt. Ich spanne Angelschnur im Cockpit, mit Tassen dran, die bei kleinster Berührung zu Boden fallen und ich ruhig mit Pfefferspray und Maglite als Handwaffe in der Seekoje schlafen kann. Der Infrarotmelder von Papa hat leider versagt, es fehlt die Verzögerungsschaltung oder das Ding hat die ganze Wackelei der letzten 30.000 Seemeilen nicht vertragen. Na ja. Egal. Wir sind im Paradies, in Afrika, >>Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord...<<, meine Frau ist feist schwanger und es geht uns gut, ich bin mir sicher, dass wir uns schon bald nach Madagaskar sehnen werden. So sind wir. Schon immer gewesen und daran wird sich sicherlich auch nichts ändern. Heute abend Heimkino, Johann kitzelt gerade die Batterien und ich kraule mir an den Fußsohlen.