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Vorbereitungen fuer die Biskaya

Vorbereitungen fuer die Biskaya

Nach erfolgreicher Besegelung des englischen Kanals, sind wir nun am Ende von England angekommen. Die Menschen hier in Falmouth sehen superenglisch aus. Karikaturisten wuerden sich freuen ueber die unzaehligen Varianten. Nun gut, aber freundlich sind sie schon. Wir werden noch zwei Naechte hier in der Marina bleiben, um uns auf die Biskaya vorzubereiten. Bootsarbeiten, Wetterbeobachtungen via diverser Informationsquellen und endlich mal wieder ausschlafen ohne Wache.

schon den ganzen Abend wundern wir uns ueber eigenartige Signale unseres Echolots. Ploetzlich bei genereller Wassertiefe von 70 Metern bekommen wir Tiefenwarnungen bei 3 bis 0 Meter. Jetzt endlich weiss ich wer das ist. Gerade stand ich auf der Bruecke und wunderte mich ueber ploetzlichen Wellengang. Kein Motorboot hatte uns passiert. Garnichts. Auf der Steuerboarseite steigt eine Welle aus dem Wasser. Phosphorisierend hebt sich eine 80cm hohe rueckenflosse aus dem Wasser und der Wal prusted genuesslich aus...

Keine 2 Meter von mir taucht ein Wal. Das glaubt mir keiner. Also schreie ich Alfred wach. Der Wal ist wieder weg. Und ich bekomme Alkoholverbot bei Nachtwache. Na Danke, das hat man nun davon. Der Wal war sicherlich 5 Meter lang. Jetzt stehe ich da auf der Bruecke und sehe natuerlich die wildesten Schatten ums Boot kreisen. Shit, warum gerade nachts? Tun die uns was? Ich vermute, dass sie neugierig sind, wegen der Geraeusche, die Gustav, unsere Selbssteueranlage macht. Die qietsch naemlich maechtig und sehr hoch, beim steuern. Nun gut, es glaubt mir ja eh keiner.

Nachtwache. Hundewache. Ich bin dran von 2-8 Uhr. Nach meinen Berechnungen noch ca. 22nm bis zum Ziel. Es ist supersternklare Nacht. Ich habe noch nie soviele Sterne gesehen. Dauernd gehen Sternschnuppen den Horizont herunter. Wenn das alles wahr wird, was ich mir so wuensche, steht mir eine schoene Zukunft bevor. Hinter dem Boot ein phosphorfarbener, leuchtender Schweif im Wasser. Es glitzert hinter dem Boot als wenn ein Engel dort immer wieder Zauberkugel hineinschmeissen wuerde. Die Ansteuerung von Falmouth wird in der Frueh bei Sonnenaufgang sein. Die fuenfte Nacht auf dem Boot ohne Landgang. Alfred und ich, wir beide haben uns an die Lady gewoehnt. Irgendwie ist es inzwischen egal, ob schraeg oder gerade, ob Tag oder Nacht, wir sind mit dem Boot verwachsen.

Die ganzen Tage entweder den Wind von vorne auf die Nase oder garkeinen Wind, nicht gerade, was man sich unter Fahrtensegeln vorstellt. Aber inzwischen koennen wir die Lady auch hoch am Wind fahren und das mit guten Geschwindigkeiten. Morgen wird Alfred die Etmale ausrechnen, dann wissen wir mehr. Ein Tag Pause in Falmouth muss sein, aber eigentlich ist das Wetter in der Biskaya zum reinbeissen. Na ja, mal mit ausgeschlafenem Kopf drueber nachdenken. Ich geh auf die Bruecke. Hundewache.



  • 02:21
  • 07.08.2000
  • 49°58.73'N, 004°48.19'W
  • vor Falmouthvor Falmouth
  • La Coruna/ESP
  • 17,2°C
  • 4 NWW
  • 1

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