Kanalromantik

nach dem segelreichen Tag gegen den westlichen Wind, noerdlich der Isle of Wight, stehe ich jetzt zur ersten Wache auf der Bruecke, oder besser gesagt in der Plicht. Daisy, unsere Pendelselbststeueranlage hat rechtmaessig das Ruder uebernommen und steuert die Lady hart am Wind nach Suedwest. Alfred schlaeft, was er sich auch verdient hat. Er zeigt wirlich vollen Einsatz. Manchmal muss ich Ihn bremsen, mit dem Hinweis, dass die Lady ein Blauwassersegler ist, aber was solls, er kapierts und benimmt sich dann auch dementsprechend. Jollensegler halt.

Inzwischen benutze ich wieder das russische Program zum Lesen der Wetterberichte ueber Kurzwelle. Bestens liest es die Wetterberichte ueber die Soundkarte ein und ich kann das Navigationsprogramm von Transas ueber COM1 laufen lassen... Musste gerade mal raus, die Lady liegt so schief im Wasser. War doch nur ne Boee.

Ueber dem Land ging gerade ein Feuerwerk hoch, dazu der Neumond, die Refelxionen im Wasser, die Lichter der Staedte und ich fuehle mich ganz alleine auf dieser grossen weiten See. Meine Augen werden feucht, war ja eh mal ganz noetig.

Wir fahren unter Motor, weil kein Wind. So kann es kommen. Gestern war dann doch irgendwie ein komischer Tag. Irgendwie plagte mich schlechte Laune... Ist aber wieder vorbei. Liegst an der Sonne? Langsam veraendert sich die Farbe des Meers. Ebenfalls Blue. Erst war es die graue Nordsee, dann das grüne Wasser des Kanals und so lamgsam Meile fuer Meile wird es immer blauer. Wir haben uns gerade entschlossen, die Isle of Wight noerdlich zu umrunden. Mit Strom und Wind rein und ebenso raus. Durch den Kapeffekt koennte das sicherlich interessant sein. Die Sonne knallt, der Autopilot haelt uns auf Kurs. Wir brauchen Segel und Motor um gegen den inzwischen auffrischenden Westwind und ca 4 Knoten Stroemung anzukommen.