• Der Mann und das Meer
  • Das Leben kann so schön sein
  • Albonigas statt Klostergeister
  • Höhle mit Ausblick
  • noch ein fauler Tag
  • Die fetten Tage sind vorbei
Videos
  • Dani live! Installation auf der ARDEA
  • Content Maker
 

Warten auf die Tide

Warten auf die Tide

noch immer nicht. Die Lady dampft mit 5,2 Knoten durchs Wasser und erreicht nur schlappe zwei Knoten Fahrt ueber Grund. Immer noch 3,3 Knoten Stroemung gegen uns, aber gleich wir die Stroemung kippen und dann ist die Stunde der Iron Lady gekommen. Ich bin ganz nervoes und auf die Frage, ob ich von der Wache abgeloest werden will, antworte ich nur mit einem kappen Nein. Bin doch nicht bloed, bei solchen tollen Segelverhaelnissen, geh ich doch nicht schlafen. Gerade habe ich den Schleppgenerator, siehe www.shipshop.de, aufgebaut. Wir ziehen an einem 30 Meter langen Tampen eine Schraube hinter uns her, in der Reling ist der Generator fest vertaeut und erzeugt jetzt gute 5 Ampere Strom. Das wuerde reichen um die ganze Zeit mit Radar zu fahren, das reicht fuer Computer und Funkgeraet und und und... Einfach fuer jede Langfahrt zu empfehlen. Und dazu soll sein Geraeusch im Wasser noch schlafende Wale aufwecken, vor denen Segler ja so Angst haben. Na ob das stimmt?

Motor aus der Wind reicht aus. Im raumen Kurs schwankt unsere Lady von backboard nach steuerboard, ein kleiner Vorgeschmack fuer kommende Langfahrten. Gerade ist ein Speedboot vor uns hergezogen und hat kraeftig Schwell gemacht. Wackelt um so mehr. Es knarrt und rappelt im Boot. Von links nach rechts. Von meiner Seekrankheit keine Spur mehr. Eigentlich muesste ich ausbaumen, aber da warte ich einfach bis die Sonne gleich aufgeht.

Mit unserer Transas Marine Software "www.transas.de" bin ich supergluecklich. Ich haette nicht erwartet, was diese Software alles kann. Wer kann sich schon ruehmen, dass eines seiner Computerprogramme noch nicht ein einziges Mal abgestuerzt ist: Transas Navi Salor auf der Iron Lady. Inzwischen kann ich mit dem Programm zu 90 % umgehen und kann mir Segeln nicht mehr ohne vorstellen. Leute die behaupten, dass sei doch moderner Schnickschnack, sollten mal daran denken, dass Handys dies noch vor zehn Jahren in Deutschland ebenfalls waren. So es reicht, es ist mir zu wackelig hier, ich gehe auf die Bruecke Sonnenaufgang schauen...

den gestrigen Tag haben wir in Harwitch verbracht. Kleine Arbeiten am Boot, schlafen, duschen. Die Englaender waren sehr nett und wollten kein Geld fuer die Mooringboje, an der wir lagen.

Michael hat sich verabschiedet um mit dem Zug nach Deutschland zurueckzufahren. Die Nordsee war ein bisschen viel fuer Ihn, er hat Angst, das Ihm bei der anstehenden Reise die Seekrankheit nich mehr in Ruhe laesst. Wir setzten die Reise jetzt zu zweit fort. Alfred, der Jollensegler und ich. Nur gut das wir zu dritt waren, sonst haette ich jetzt ein Problem.

Im Moment habe ich Wache, Alfred schlaeft und wir stehen vor Ramsgate, Richtung Kanal. Nur heute Nacht ist Nordostwind angesagt, mit 4Bft. Das muessen wir ausnutzen. In den kommenden Stunden laeuft der Strom Richtung Sueden, dazu mit Rueckenwind. Hoffentlich ist im Kanal nicht so viel los. Ich rechne mit 48 Meilen / 6 Std. bei diesen Bedingungen, dann waere die erste grosse Etappe bis in den westlichen Kanal geschafft. Ich fuehle mich wie im Stroemungskanal...



  • 05:00
  • 04.08.2000
  • 51°21.32'N, 001°37.97E
  • Kanal/Dover
  • GB/Falmout
  • 16,0°C
  • 5 NO
  • 2

LOGBUCH ARCHIV

August 2000
M T W T F S S
« Jul   Sep »
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031  

Mit dieser Website wollen wir Dir, liebe Leserin, lieber Leser, die Welt und unsere Reise ein Stück näher bringen. Deine Spende hilft uns, das weiterhin zu tun.