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Anita und ich in der Karibik

Nordland Romanze

Wer es noch nicht gemerkt hat. Die MARLIN ist auch wieder über Marinetraffic sichtbar. Einmal den Antennenstecker am AIS abgedreht und wieder rangedreht. Ein kleiner Tropfen WD40 und schon senden wir wieder unsere Position. Jan steuert die MARLIN souverän aus dem Alten Hafen in Cuxhaven Richtung Brunsbüttel. Wir hatten ja extra als TO Preisträger 2014, dort im Büro Bescheid gegeben, dass wir im Trans Ocean Hafen einlaufen, aber leider hatte wohl keiner Zeit und Muße uns zu besuchen. Die zweijährige Fahrt von Flensburg über Dänemark – Norwegen – Lofoten – Spitzbergen – England – Holland – Portugal – Madeira – Kanaren – Grenada – Trinidad – Venezuela – Curacao – Cuba – Bahamas – Bermudas – Azoren – Südengland – Cuxhaven, war wohl nicht spektakulär genug oder nicht mit Ansage über einen zu erwarteten Rekord. Da hilft auch nicht das 231 Etmal auf dem Weg nach Cuba und die gesetzte TO Flagge. Vielleicht sollte ich über die fast zwanzigjährige Mitgliedschaft ernsthaft nachdenken. Das Wetter ist regnerisch mit Außentemperaturen um die sechs Grad. Der Motor schiebt gegen die Strömung, wir warten auf das Kippen der Tide. Markus hat meine neue Freundin Anita im Real Cuxhaven kennengelernt und einfach mitgebracht. 20 Tacken, 1,5 KW besiegeln eine große Freundschaft. Anita ist eine elektrische Heizung, die unter Motor wenigstens im Salon eine wohlige Wärme erzeugt, die ins Pilothaus zieht und zumindest ein Temperaturlevel erzeugt, dass wir kaum kalte Finger haben. Zwar befreit sie, zumindest mich nicht, von Thermounterwäsche, Thermohose, T-Shirt und zwei Sweatshirts – Im Schiff –zumindest aber hebt sie die Temperatur im Schiff um einige Gradstellen zur Außentemperatur. Wir fahren einfach vor die Schleuse, eigentlich sollen wir auf den Tanker FINJA warten und hinter ihm reinfahren, doch kaum sind wir vorm Tor, gehen die Tore auf und wir bekommen die Funk-Anweisung vorne Rechts festzumachen. „Hey, sie verstoßen gegen geltendes deutsches Recht.“ Ein Nordmaul steht an der Schleuse. „Wir haben das o.k. über Funk“, weiß ich besser. Das Nordmaul: „Konnte ich ja nicht wissen!“ Willkommen in Schleswig Holstein. Das Schleusen ist unspektakulär. Ausgespuckt drängelt Mitsegler Markus darauf weiterzufahren. „Wegen Anita. Bestimmt. Oder Markus?“ Markus lacht. „Wir können noch bis Hochdonn vor Freizeitschifferspeerzeit im NOK. Da gibt es einen Ankerplatz. Skipper Jan nickt, ich sitze mit Anita im Arm im Salon. Es gibt überdimensioniert Putenschnitzel, Fried Rice, Big Salad, Erbsen und Möhren von Albert Hein aus Curacao. Satt sind wir und faul. Der Ankerplatz ist karibisch. Eine kleine Bucht. Eigentlich ein Wende- und Ausweichplatz. Ein paar Dalben für die Sommersegler. Mich und Jan drängelt es in den Motorenraum. Der Generator ist schnell repariert. Die Impellerpumpe ist trockengelaufen. Wann, wie und warum ist nebensächlich. Kaputt ist kaputt und muss eben ersetzt werden. „Hey. Ich hab Ersatz gefunden. Noch zwei Stück am Start.“ Kurze Zeit später ruckelt der Generator wieder. Anita schafft der mit seinen 4KW allemal, womit auch genug Strom am Ankerplatz für einen warmen Salon hat. Alles gut also. Aber Jan hat sich heute noch der Webastoheizung verschrieben. Fluchend baut er sie aus, um an den defekten Temperaturfühler heranzukommen. Die OP mit Ausbohren des Sensors übernehme ich dann. Besser ich bohre schräg und zerstöre das Gehäuse unwiederbringlich. Dann bin ich halt sauer auf mich selbst und gut ist. Aber alles klappt. Es wird spät und ich beende den Tag mit drei Decken, Thermounterwäsche. Anita kommt mir nicht ins Bett. Jan und Markus werkeln immer noch im Motorenraum. Micha



  • 23:59:00
  • 06.11.2016
  • 54°01.9552'N, 009°17.9248’E
  • -°/ -kn
  • Nord Ostsee Kanal
  • Kiel
  • 4°C
  • 7kn/SW
  • 0m

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