Ein Tag mit Blitz und Donner

Schon vor zwei Tagen haben wir Windwarnungen aus Argentinien für dieses Wochenende bekommen, bloß nicht auslaufen, hatten wir aber eh nicht vor. Den gestrigen Nachmittag haben wir noch in der glühenden Hitze am Strand verbracht, nur ein diesiger Horizont und eine leichte Winddrehung verhießen nichts Gutes. Mitten in der Nacht ging es los, ein paar Regentropfen zunächst, dann zog die Front über uns hinweg. Ein Segelboot macht ja relativ viel Krach, aber dieses sirrende Pfeifen gestern im Rigg, das erst bei 45 Knoten aufwärts anfängt, hab ich schon lange nicht mehr gehört. Die Lady zieht an ihren Festmachern, und wir sind froh, dass wir im Schatten der SY Fernande liegen, einer 20 m Aluketsch. Keine zwei Stunden später ist der Spuk vorbei. Windstille.

Der heutige Tag ist entsprechend wolkig und verhangen. Typischer Sonntag ohne Plan, ohne Ziel. Die Kinder und ich sitzen im Salon und basteln Papierflieger, plötzlich macht es Bummmmmmm! Explosion. Im ersten Moment denke ich an Gas, Benzinkanister oder sonstiges, doch dieses leise krcht und das plötzliche Krachen von Holz lassen mich in die richtige Richtung gucken. Die Tablette der automatischen Schwimmweste, die sich im Salzwasser auflöst und das Gas der Patrone freigibt, ist der Altersschwäche erlegen und die Rettungsweste hat sich in ihrem Stauschapp selbst aufgeblasen. Dabei hat sie leider die Holzverkleidung zerrissen. Vor ein paar Tagen haben wir noch darüber gesprochen, ob wir die Rettungswesten nicht mal wieder warten lassen sollten. Das hat sich nun erledigt. Prima funktionieren sie. Wieder ein Punkt auf der Todo-Liste abgehakt.