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Stürmische Überfahrt

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MARLIN im Salzmantel

Wir stehen etwa 50 Meilen nördlich Las Palmas. Hinter uns liegen 48h, gespickt mit stürmischen Winden um die 35 in Böen bis zu 50 Knoten, 6 Meter hoher See und ordentlich Respekt. Der Atlantik hat mal wieder ordentlich gezeigt was Naturgewalten sind. Die kleine rote MARLIN wurde zum Modellbauboot, zum Spielball der Naturgewalten und die sieben Menschen in ihr, zu kleinen Playmobilfiguren. Zwei Mitsegler habe ich erfolgreich mit Scopolaminpflastern gegen das schwere Wetter vorbereitet. Zu Essen gab es nur noch warme Suppen aus Dosen und im Cockpit wollte keiner mehr sitzen, weil die Brecher regelmäßig gegen den Rumpf knallten und sich über das Deck und ins Cockpit ergossen. Alles von hinten. Alles gut. MARLIN hat das alles easy weggesteckt. Keine bekannten Schäden.

So hatte die Crew das sich sicherlich nicht vorgestellt. Ein ungeplantes Schwerwettertraining das sicherlich beim ein oder anderen eine bleibende Erfahrung sein wird. Wenn 30 Tonnen Aluminium so von den Brechern auf die Seite gelegt werden, dass der Borddrucker aus seiner seefesten Halterung in hohem Bogen durch den Salon fliegt und die Skipper auf dem Vorschiff kriechen statt laufen. Aber es verschweißt auch als gemeinsames Erlebnis, dass man gemeinsam gemeistert hat.

Jan ist froh das er mich dabeihatte, ich bin froh dass Jan dabei war. Vielleicht hatten wir das einfach im Urin, wie man so sagt. Nicht das es segeltechnisch ein Problem gewesen wäre. Mehr die Verantwortung für fünf Gäste, die mit der Situation definitiv überfordert sind und eigentlich nur eins wollen: Das es so bald wie möglich vorbei ist mit dem Geschaukel. Und dann kommt die Situation auf, dass ja auch der Skipper irgendwann mal schlafen muss. Auf diesem Törn haben Jan und ich uns einfach abgewechselt. Die Verantwortung einfach mal ausgetauscht gegen entspanntes Vertrauen, dass der andere das schon macht, dass man sich auf seinen Body verlassen kann. Super. Echt super. Danke Jan.

Solche Berichte wie dieser führen unweigerlich dazu, dass ich Kunden verliere. Ist so. Wenn ich so offen und ehrlich über waghalsige Situationen berichte, kommt ein paar Tage später eine Stornierung. „Ach. Wir wollen dann doch lieber nicht mitsegeln.“ Also schneide ich mir mit solch einer ehrlichen Berichterstattung definitiv ins eigene Fleisch. Ich kann es nicht sein lassen. Bin halt so. Wnuk halt. „Wenn Du so schreibst will doch keiner mehr mitsegeln bei uns“, meinte Frank Wolf schon 2009 zu mir als ich seinen 49er Jogurtbecher von Malle über den Teich in die Karibik gesegelt bin. Und ehrlich, würde Jan schreiben, ich würde vielleicht ähnlich denken und kommentieren. Ich selber nehm es mir raus. Eigentlich auch ungerecht. Vielleicht deshalb auch trenne ich den Blog von der MARLIN-Expeditions Seite. Da ist alles schön und toll. Press the Button. Kauf mich. Der Link zum Blog, den muss man schon echt suchen. Klar ist das Absicht.

Nun gut. Es ist jetzt vorbei mit den großen Wellen, dem schweren Wetter. Was jetzt kommt ist wirklich Wind von der richtigen Seite, meist raumschots und gemäßigt. Ungelogen. Alles Anfängertauglich. Und wenn nicht, dann gewollt, wie z.B. der Törn CREW 40. Da fehlen mir noch vier Segler, die Lust haben sportlich zu segeln, sich am Steuer alle 30 Minuten abzuwechseln.


Atlantiküberquerung mit der MARLIN im Rahmen der ARC

Zwei Plätze sind kurzfristig frei geworden. Für Last Minute Bucher haben wir den Preis runtergesetzt. Du bist dabei. Buche Deinen Platz hier: www.marlin-expeditions.com




  • 23:59:00
  • 08.11.2017
  • 28°18.2681'N, 015°20.1419’W
  • 190°/ 6kn
  • Atlantic
  • Las Palmas / Gran Canaria
  • 22°C
  • 3

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