- Landfall oder Wasserfall
- Zu Hause auf der MARLIN angekommen.
- iSat Phone zu verkaufen
- leerer Kühlschrank
- Angekommen in Buenos Aires
- Schwimm-Einheiten
- Auf’m Kahn.
- So wie Gummiblume - oder was?
Johanna
Johanna
21:42 Die Iron Lady Familie hat Zuwachs bekommen. Nee, keine Sorge, keine Frühgeburt. Johanna ist die kleine Schwester von unserem treuen Daimler-Johann, sprich ein Auto.
Aber der Reihe nach. Auf dem Weg zu den Heads und weiteren Touristenattraktionen mussten noch schnell ein paar Briefe auf den Weg gebracht werden, und während Micha mit der Postdame flirtet, blättere ich im lokalen Anzeigeblättchen. >>Schatz, willste nen 25 Jahre alten Mercedes 230E für 1200 Euro kaufen?<< Ich hätte es wissen müssen, die Sightseeing Tour für den Tag wurde natürlich sofort gecancelt. Statt Richtung Plettenberg, fahren wir Richtung Mosselbay in den kleinen Ort Sedgefield, um uns bei Classic Cars Autos anzuschauen. Das Objekt der Begierde, ein Privatverkauf, entpuppt sich als ziemlich rostige Angelegenheit, gegen die Karosserie ist unsere Lady der reinste Jungbrunnen. Kein Wunder, meint der Lackierer, der auf dem Gelände seine Werkstatt hat, der Wagen kommt aus Durban. Kauf niemals ein Auto aus Durban, die sind schon nach 1 Jahr wahre Rostlauben wegen des Klimas. Ok, werden wir uns merken.
Doch der Händler hat auch noch ein paar Schätze da, nur schwer kann ich Micha von den 50 Jahre alten Oldtimern ablenken, >>wir wollen ein Auto, das fährt, keins zum schrauben<<. Vor dem Eingang steht ein weiterer 230E, silbergrau, fast 25 Jahre alt, aber aus Johannesburg. Das ist gut, da gibt es keinen Rost. Ist auch erst seit drei Monaten hier unten am Meer, versichert der Händler. Minuten später sitzt die Familie in den typischen beigen Lederpolstern und rollt über die Landstrasse. Alles gut, das ist es, unser fahrbarer Untersatz für die nächsten 2-3 Monate. Keine Taxis, keine Mietwagen mehr, endlich jederzeit überall hinfahren können. Autos anmelden und besitzen ist in Südafrika nämlich sehr billig und einfach. Registrierung und Steuer für ein Jahr kostet um die 50 Euro, Versicherung braucht man keine. Wer dennoch eine reine Haftpflicht möchte, ist mit 15 Euro im Monat dabei. Fertig.
Sheridan, der Autohändler übernimmt es, den Wagen noch durch die Roadworthy, dem hiesigen TÜV, zu bringen, wir gehen zum Strassenverkehrsamt und versuchen unser Geld aus Deutschland hierher zu transferieren. Das dauert natürlich alles, die Banken und Ämter funktionieren hier unten in Südafrika auch nicht schneller, als anderswo.
Die Heads und Plettenberg schminken wir uns ab für den Tag. Und natürlich auch die Weiterfahrt nach Mosselbay mit der Lady morgen. Stattdessen rufen wir Herbie, den Harbourmaster an und machen einen Liegeplatz in der Marina klar. Die Dame im Office schmunzelt. Ja, so hat es bei uns damals auch angefangen! ;-)
Wir müssen ja zugeben, uns gefällt es hier. Richtig gut. Und deshalb gibt es mal wieder einen neuen Plan. Jetzt, wo wir auch vierrädrig mobil sind, werden wir, da die nächste Woche eh kein Wetterfenster bereithält, einfach mit dem Wagen nach Kapstadt fahren und uns die Marinas dort anschauen. Den angeblich überfüllten Yacht Club in Simonstown, die Marina in Hout Bay, wo die Fallwinde vom Tafelberg einem das Hirn aus dem Kopf pusten und den Royal Club in Cape Town, wo sich laut TO-Zeitschrift Dünen schwarzen Drecks an Deck sammeln. Und wenn das alles stimmt, dann haben wir einen Liegeplatz in Knysna, dem Juwel der Garden Route, und bekommen unser Kind einfach hier.