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Fahrtensegler

Nachtlicht

Ich stehe auf der Hafenmauer. Vor mir die NOMAD. Ein Schweizer Schiff. Am Morgen habe ich ein wild blond gelocktes Kind im Rigg gesehen. Die müssen doch eigentlich nett sein. „Anybody on board?“ Virginie streckt ihren Kopf aus dem Niedergang und lacht. „Yes I am at home. Who are you?“ Wir einigen uns auf Deutsch. Der Relingstalk beginnt und wir fangen an über Kinder an Bord und Schule und das Segeln und die Probleme zu reden, die man hat wenn man wieder nach Europa zurück soll. Anes, Noa und Adi sind mit Papa Matan unterwegs. „Willst Du nicht an Bord kommen auf einen Cafe? Eigentlich wollte ich meinen Blog schreiben, aber ich kann auch später schreiben.“ Virginie und ich verfallen in eine typischen Woher, Wohin, Warum Konversation. Die NOMAD ist eine Garcia, Alu, 38 Fuß. „Schönes Schiff!“ „Danke.“ Die drei Kinder belegen die Achterkabinen, die Eltern schlafen im offenen Vorschiff. Ach, da werde ich natürlich rührselig und vermisse meine Mayalena und Nathalie, vermisse das gemeinsame Leben unter Segeln. Ob Virginie das merkt? Ich weiß es nicht. Sie ist voll drin, grade mal ein Jahr unterwegs überwiegen Lebensfreude und Elternglück vor Problemen. Irgendwann ziehe ich von Dannen, meine MARLIN wartet. Es ist Freitag. Putztag. Mit etwas Gespür und siebten Sinn finden wir mitten zwischen alten Fabrikhallen ein Laden der gefrorenes Fleisch und Fisch zu einigermaßen normalen Preisen verkauft. Das musste auch sein, weil im Mini Ort St. Georges, gibt es nur einen einzigen Minisupermarkt. Alles ist importiert und die entsprechenden Preise stehen unter den Produkten. Das Gemüseangebot ist dezimiert und gekühlt. Hmm. Ich sehe echte Probleme in Bezug auf die Lagerung der Verproviantierung auf uns zukommen. In Hamilton soll es noch einen größeren Supermarkt geben. Am Montag werden wir versuchen ungekühltes Gemüse zu bekommen. Im Gegensatz zur Einklarierung auf den Bahamas mit 300 USD für das Cruising Permit, ist Bermuda mit 35 USD pro Person noch recht günstig. Der größte Unterschied ist aber vor allen Dingen die Tagestemperatur. Bermuda liegt schon in gemäßigten Klimabereich. Nach Monaten endlich mal wieder nicht Schwitzen. Das morgendliche Bad und die Reha Schwimm Runde um die MARLIN sind deutlich kühler. Einfach angenehm. Die Straßen von St. Georges sind ruhig, malerisch. Ich will eine 4G SIM Karte kaufen. Für alle. Nochmal telefonieren, skypen, chatten, in die Heimat, bevor es wahrscheinlich am Dienstag los geht auf die Azoren. 55 USD drücke ich ab für 1,5GB Prepaid. Ordentlich. Zurück auf der MARLIN stecke ich die Karte ins Modem. Bekomme aber nur 2G. Ich spiele ein bisschen hi und her. Ne. Also wieder in den Shop. „Ja, wir haben hier manchmal Probleme mit 3G. 4G gibt es noch gar nicht. Nur in der Werbung schon. Soll ich die Karte zurück nehmen und Dir das Geld gutschreiben?“ „Ja. Bitte.“ Na wenigstens bekomme ich meine Kohle zurück. Schade. Ich hätte gerne noch mal richtiges Internet gehabt. Im Wahoo, dem angesagten Restaurant führt die Crew den Skipper zum Dinner aus. Der Wahoo ist lecker, aber eben doch tot frittiert. Schade um den schönen Fisch. Morgen kommt Gabi, morgen koche ich lieber selber. Wir verbringen den Abend mit einem kalten Glas Wein im Pilothaus. Draußen ist es zu kalt um dort gemütlich zu sitzen. Auch mal schön.



  • 22:30:00
  • 10.06.2016
  • 32°22.4791'N, 064°40.4771’W
  • -°/ -kn
  • Bermuda
  • Azoren
  • 28°C
  • 5kn/SE
  • 0m

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