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Wellenreiten vor Miami mit dem Strom – Gegen den Wind

Mobilitätsprobleme

Mich einarmig an Bord zu bewegen, vor Anker kein Problem, auf See, echte Scheiße. Wie immer kommt dann eins zum anderen. Der Skipper hat vergessen das Waschmaschinenausflußvetil zu schließen, durch die extreme Schräglag, läuft diese mit Seewasser voll und ergießt sich irgendwann über den Salonboden, auf dem ich dann barfuß ausrutsche, meine Schulter schützend mit dem Knie in der Tür (Leichtbauweise) der Kleiderkammer lande. Tür kaputt, Knie keine Schramme. Glück gehabt. „Sollen wir mal reffen?“ Die Frage liegt nah, aber wenn der Blick durch die Bullaugen manchmal, eher selten, den Blick übers Meer und nicht Unterwasser freigibt, dieser Blick die hohen Wellenberge zeigt, die uns zeit 24 Stunden in ihren Fängen halten, weiß ich, wir brauchen viel Schräglage um die 28 Tonnen Alu unter meinem Hinten da schwungvoll drüber weg zu bekommen. 43 Meilen sind es lediglich von Miami nach Bimini und jeder Segler weiß: „Geh nicht in die Florida Straße wenn Nordwind gegen die 2-4 Knoten Golf Strom aus Süd bläst. Nein, nein, dass lass sein.“ Nun. Es war ja 20 Knoten Nordostwind angesagt. Von der kleinen Front hat keiner gesprochen und alternativ in der Mückenversechten Hemingway Marina zu verbringen, wer wollte das schon. „Wir haben ja ein großes Schiff und kein kleines Segelbötchen!“ Und so kam es, dass der ein klein bisschen arrogante Skipper Wnuk in der letzte Nacht und dem darauffolgenden Tag von Mutter Natur so mal eben Haue bekommen hat. Wer nicht hören will muss eben fühlen. Aus der ruhigen karibischen See mit Golfstrom von hinten wurde blitzschnell kochendes Wasser mit kurzer, hoher See, die Schiffe versenken mit der MARLIN speilen wollte. Dazu mal kein Wind, mal tiefschwarze Wolken mit feuerspeienden Dämonen und Ungeheuern, mal Passatwolken mit 22 Knoten Wind auf die Nase. Auf jeden Fall Wind immer von vorne. Aus dem Plan die 230 Meilen Havanna Bimini, glamourvoll in weniger als 24 Stunden zu machen, wurde also nichts, statt dessen kreuzen wir gegen die bösen Schwippschwapwellen auf, steh auf der Stelle, das Ruder verliert seine Wirkung und meine Mitsegler lernen erst einmal was ein nasser Performance Schlag ist. Nass, weil die Relingsstützen durch das knietiefe Wasser ziehen und das Spritzwasser bis zu den Pilothausfenstern kommt. Performance Schlag, weil Mitsegler Michi und Ulli nach 12 Wenden im Hellen und im Dunklen mit Genua und Fock mit verbundenen Augen, na ja, fast, umgehen können. Wie? Nur 12 Wenden. Ja, eigentlich nur 12 Wenden. Nun: Es gibt auch richtig gutes zu berichten. Nach dreijähriger Suche ist endlich der Mastfuß der MARLIN erfolgreich abgedichtet. Danke an Mitsegler Nico! Die Wassertaufe der letzten 24 Stunden ist erfolgreich absolviert. Kein Wasser mehr am Mast im Inneren des Schiffes. Das Bücherregal direkt am gesteckten Mast bleibt endlich trocken.. Wir stehen 4 Meilen vorm Bahamas Landfall, werden noch eine Wende brauchen um Bimini zu erreichen. Das schaffen wir auch noch. „Give me Five! Give me a Beer!“, wird es dann heißen und alle Strapazen der letzten 48 Stunden werden vergesse, neue Helden geboren sein. War doch immer schon so und wird auch immer so bleiben.

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  • 09:27:00
  • 26.05.2016
  • 25°38.2500'N, 079°29.2824’W
  • 0°/ -kn
  • Street of Florida
  • Bimini / Bahamas
  • 30°C
  • 10kn / NNE
  • 2,0m

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