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Familienluxus

Familienluxus

Gestern haben wir Sonntag gemacht, richtig Sonntag. Da romantisches Candlelightdinner zu zweit ja für die nächsten Monate ausfällt und zu viert nix mehr mit Romantik zu tun hat (Maya, nicht die Tischdecke runterreissen, nicht das Wachs auf die Teller schmieren, nicht...), gehen wir seit neuestem sonntags frühstücken.

Auf Thesen Island gibt es das Restaurant Ile de Pain, Österreicher Konditoren und Köche, die entdeckt haben, dass Südafrikaner nicht backen können, aber trotzdem gerne gutes Brot essen. Zumindest in solch edlen Orten wie Knysna, im Hinterland sieht das sicher anders aus, da steht man auf britisch weichen Toast und steinharten Zwieback. Auf, in der Ile de Pain gibt es jedoch knusprige Baguettes, herzhaftes Roggenbrot, göttliche Mandelcroissants und hervorragenden Kaffee. Voll ist es meist auch, doch wer mit zwei Kindern eh um halb sieben wach ist, schafft es ganz gut vor dem grossen Ansturm da zu sein.

Keine Tischdecken auf den Tischen, kein feines Porzellan oder Kristall, genau das richtige für uns Chaoten. Und da der Laden für europäische Verhältnisse zwar günstig, für südafrikanische aber eher teuer ist, gibt es meist auch was zu gucken und zu lästern, Entertainement inklusive. Irgendwann ab 11 tauchen dann zwischen den feinen Familien aus Knsna mit spitzenbesetzten rosa Kinderwagen und schmuck gekleidetem Nachwuchs die Wochenendler aus Capetown auf. BMW, Mercedes und Co parken vor der Tür und aufgebretzelte Frauen, die mindestens 3 Stunden im Bad verbracht haben, bestellen fruit salad und fat free yoghurt. Micha erstaunt immer am meisten bei diesen Damen, dass sie alle ein passendes männliches Gegenstück gefunden haben. Große Sonnenbrille, kaputte Designerjeans und lässig aus dem Hosenbund hängende Hemden. Die Frisur nicht zu vergessen, die aussieht, wie gerade aufgestanden. Na, damit kann meiner auch dienen, aber da ist es echt. Ob das dann auch noch schick ist?

Nachmittags Kontrastprogramm. Wir bekommen Besuch von Anna. Anna ist irgendwas zwischen 60 und 70, Mutter von Zwilllingsmädchen und Zwillingsjungen, lebt seit Jahrzehnten auf ihren selbstgebauten Booten und segelt noch immer, einhand. Nicht nur von hier nach Mosselbay, der nächste Törn wird sie nach Südamerika führen. Unglaublich. Meist sieht man sie mit Werkzeug in der Hand auf dem Deck schrauben und werkeln, den langen grauen Zopf über der Schulter und wenn ich mit ihr reden, muss ich nach oben schauen. Dabei bin ich selbst mit 1,76 nicht gerade klein. Eine unglaubliche Frau. Wie schade, dass sie bald nach Südamerika aufbricht.

Mittlerweile ist Montag, ich habe mich mit Behörden rumgeärgert, dreimal versucht Lena zum Passfotos machen zu schleppen, wobei sie immer wieder eingeschlafen ist, viele erfolglose Telefonate geführt usw. Montag eben. Morgen ist auch noch ein Tag! ;-)



  • 20:35
  • 26.03.2007
  • 34°02.49S, 025°02.65E
  • Knysna/Süd Afrika
  • 20°C
  • 2-3 SW/1019
  • 0

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