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Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche.

Neue Baustelle: Ankerwinsch

Ich hab’s eigentlich schon lange im Urin gehabt. Die Lewmar Ankerwinde ist nen bisschen klein für unseren 70kg Rocna mit der 13mm Kette. Schon in Galicien gab es Ärger. Aber auch schon letztes Jahr mit dem alten Delta Anker und der 10mm Kette. Da ansonsten grade alle Baustellen behoben sind, passierte es natürlich jetzt wo ich am Freitag neue Crew bekomme, Full House habe und auf die Kapverden aufbrechen will...

Nach dem Abschied von den Selvagen Islands segeln wir genüsslich und mit viel Reff Richtung Fuerte Ventura. Das ich da schon mal war und früher alles besser war, peilen wir den Hafen Puerto Rosario an. Da ist auch der Flughafen und da war ich noch nicht, weil das wie ein dreckiger Industriehafen aussieht. Wir haben natürlich wieder Gegenwind, schaffen es aber so eben noch ohne Wenden bis in den rettenden Hafen. Siehe da. Es gibt ein seitliches Becken wo sogar ein anderes Schiff ankert. Die Stadt ruft mit Musik. Jan und ich sind voller Vorfreude an einem Samstag Abend anzukommen. Der Anker fällt, die Kette rauscht ins Wasser, auch als Jan den Knopf loslässt. Im letzten Moment kann ich vorsichtig mit meiner Fußsohle die restlichen 40 Meter stoppen (Das ist jedem Gast bei Strafandrohung verboten!). Auf jeden Fall hängen wir jetzt am Haken und die Winsch ist im Eimer. Jan greift sofort zum Werkzeug. „Ich würde das sein lassen Jan. Lass uns lieber in die nächste Kne ipe gehen und nen Bier trinken gehen. Das stinkt nach Frust.“ Jan aber kann es nicht sein lassen. Die gesteckte Welle sitzt komplett fest. Da muss ne neue Winsch her und dadrüber muss der Skipper erst mal schlafen. Ob nun die gleiche wieder? Oder was Vernünftiges? Und woher nehmen?

Also gehen wir in die Stadt, besser Dorf, und schauen mal was geht. Gehen tut gar nichs, Laufen tun die. Direkt an der Kirche ist eine Basketballhalle und da kommt die Musik her. Eintritt frei. Klein und groß sind hier. Es gibt Musik und Bier aus Plastikgläsern und Frauenmannschaften die wirklich gut und interessant spielen. Wir sind die einzigen Touristen. Mit offenen Mündern schauen wir dem Tun zu. Nicht nur den hübschen Damen, die allesamt meine Töchter sein könnten, sondern auch den Zuschauern auf den Rängen. Geht ab wie bei einem Fussballspiel. Zumindest stelle ich mir das so vor.

Irgendwann werden wir wirklich durstig und spielen das Spiel: Nachhause gehen und in jeder Kneipe die man passiert ,ein Bier trinken. Nun. Es waren dann doch noch ziemlich viele Kneipen auf und schlussendlich eine Salsa Disko mit vielen alten Männern, die gutaussehende Frauen über die Tanzfläche schlurften. Da konnten wir aber nicht mitmachen. Ordentliche Segler haben halt Schräglage ;-) Die Barfrau meinte es dann auch gut mit uns und stellte uns das fast volle Glas Gin auf den Tresen und die volle Flasche Tonic daneben. Prost Jan – Das haben wir uns verdient. Die netten Polizisten haben wir dann auch noch kennengelernt. „Seid ihr sicher, dass ihr das zum Boot schafft ohne ins Wasser zu fallen?“ Der Weg von der letzten Kneipe zum Hafenmole war dann doch schon wieder Aufkreuzen, da sind die netten Helfer dann wohl auf uns aufmerksam geworden. Das war ein schöner Abend und dringend notwendig.

Nachdem ich dann heute den ganzen Tag mit dem Lesen der e-Mails verbracht habe, gönne ich mir grade etwas Ruhe und entspanne mich mit diesem Logbuchbericht.

Hab ich eigentlich erzählt, dass unser seewassergekühlter Tiefkühler sich entschieden hat nicht mehr genügend Leistung zu haben um mit der Außentemperatur von 28 Grad und der Wassertemperatur von 24 Grad klarzukommen und mir die untere Hälfte von meinen teuren Fleischvorräten angetaut ist? Bestimmt nicht. Auch das habe ich einfach verdrängt. Jan und ich haben in einer wilden Nachtaktion, den Freezer abgetaut, neu mit Silikon neu verfugt und einen Abfluss für das Tauwasser in die Bilge gelegt. Zur Belohnung gibt es jetzt jeden Tag, beste uruguayische Rindersteaks von glücklichen Kühen. „Schon wieder Fleisch?“, so guckt Jan.

So. Jetzt aber mal in die Heia. Morgen früh ist Winsch und Entscheidung angesagt. 7:30 geht die Sonne auf. Am Dienstag ist Jan weg und dann habe ich den ganzen Kack selber am Arsch. Sorry für den Ton. Muss grade mal raus.

Selten. Aber wahr: Danke an Stephanie, die uns eine Spende geschickt hat. Habe ich mich super drüber gefreut!


Mitsegeln auf der MARLIN. Bewerbe Dich hier! Vom 20.10-13.11 sind noch zwei Plätze frei um die Kapverden zu erobern. Dann wieder im Februar. www.marlin-expeditions.com



  • 23:59
  • 27.09.2015
  • 28°29.5222'N, 013°51.5794’W
  • 0°/ 0 kn
  • Puerto Rosario / Fuerte Ventura
  • Cabo Verde
  • 22°/ 1015.2 hpa
  • 45°/ 3 kn
  • 0 m

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