- Back into normal life
- Mitsegeln mit Freuden
- Am Kap Hoorn gefangen
- Halbmondsegeln
- Frau Doctor arbeitet
- Die Bodenstation
- Second Life: Tag 40.
- So wie Gummiblume - oder was?
Waschmaschine
Waschmaschine
23:55 Na so was, da hat doch tatsaechlich den ganzen Tag keiner Logbuch geschrieben. Aber bei dem Gewackel kann einem die Lust am schreiben auch wirklich vergehen.
Unsere Flugobjekte haben irgendwann am Morgen das Weite gesucht, das Gewirr aus Strippen und Fallen war ihnen wohl doch zu gefaehrlich. Spaetestens als Micha noch zwei zusaetzliche Leinen mit Haken zum fischen rausgehaengt hat, war Feierabend.
Fisch? Hmm, unser gesamtes Fischerglueck scheinen wir in Chagos verbraucht zu haben. Am Horizont sehen wir die Voegel jagen und entweder Delfine oder einen Marlin springen, aber an den Haken der Lady bleibt nichts haengen. Schon wieder Dosen.
Die ersten Ankunftsprognosen werden gestellt, noch 650 Meilen, das ist ueberschaubar und koennte bei dem Tempo echt schnell gehen.
Abends verziehe ich mich zur Freiwache zur Maya in die Koje und Micha spielt Wellenreiten, statt Schlaf passe ich auf, dass die 10 kg Lebendgewicht nicht aus dem Bett rollen und beobachte aus meinem Platz im Schiffinneren, wie eine Welle nach der anderen ranrollt. Unter mir gurgelt und rauscht das Wasser. Hey Micha, schalt mal nen Gang runter. Geht nicht.
Also weiter Achterbahn. Ist wahrscheinlich alles halb so wild, aber bei achterlichen Kursen rappeln nun mal die Tassen in den Schraenken, die Dosen und Teller in den Schapps und die Gabeln in den Schubladen. Ich hatte doch fast dieses Downwindkonzert vergessen.
Draussen ziehen kleine Minisqualls vorbei, Nieselregen und Dunst, wie uselig. Na dann mal an die Wache! ;-)
03:52 Ich werde von irgendwelchem Krach wach. Natale hampelt mit Kamera und Taschenlampe durchs Cockpit, die Lady jagt mit 5,5 Knoten durch die Wellen der Nacht und zwei Toelpel haben sich die Sonnenpaneele als Nachtquartier ausgesucht. Das Erste, was sie machen, sie scheissen drauf. Herrgott !!! Muss das denn sein? Bei aller Tierliebe. Nen kalten Eimer Wasser gibt es direkt hinterher. >>Kannst gleich aufbleiben. Ich bin dran mit schlafen.<< >>Gibts Tee?<< >>Ne, alle.<< Natale verschwindet im Bett.
Ich schau der Lady beim Surfen zu, stelle den Autopiloten auf sensibel und lasse alles an Tuch raus, was noch geht. Fast voller Mond. Auf dem Achterlieg des Gross sitzt wieder so nen Vogel. Der verklempt beim Fieren des Gross dann seinen Fuss in der Umlenkrolle, faellt vom Baum und haengt kopfueber laut kraechtzend ueber der See. Ich hole wieder nen bisschen dicht, Toelpel faellt in die See. Ob er das kabiert hat? Zehn Minuten spaeter fliegt er wieder um die Lady und versucht auf die Saling zu kommen. Toelpel, daher der Ausdruck.
Natale und ich haben nach langer Zeit endlich mal wieder richtig Spass inne Backen beim am Segeln. Was Wind von der Seite nicht alles ausmachen kann.
00:16 So darf es ruhig weitergehen, auf dem GPS kann man der Lady fast beim Meilenfressen zuschauen. Was fuer ein schoenes Gefuehl, wenn man nach drei Stunden Freiwache aufsteht und man hat wieder 16 Seemeilen im Schlaf geschafft. Anstatt 8, oder vielleicht 10, wie wir es auf dem Trip von den Andamanen hatten. Die Lady rauscht die Wellen herunter und im Schiff merkt man kaum etwas davon. Man denkt, och wie lahm, doch der Blieck aufs GPS belehrt einen eines besseren.
Weiter so, das koennen wir gebrauchen.
Ueber Funk haben wir heute gehoert, dass uns eine ganze Reihe Schiffe auf den Fersen ist. Jeden Tag verlassen wieder 1-2 Boote Chagos um auf die Seychellen zu fahren. Also, Ausguck nach hinten. Nicht, dass die uns plattfahren mit ihren schnellen Plastikschuesseln. ;-)