3 Tage und 3 Naechte

Heute morgen bei Sonnenaufgang wurde das kleine Schiffchen mit allem Pech, Unglueck und boesen Geistern der Insel ausgesetzt. Und welch ein Glueck, es kam nicht zurueck. Das ist ein Grund, auch den letzten Tag des Festes zu begiessen.

Die Tanzflaeche wummert immer noch, nebst Baessen der Anlage. Manchmal setzt der Strom aus, ein paar Sekunden, Minuten, die Menge tanzt weiter, sieht aus wie Fernsehen ohne Ton. Nachmittags bevoelkern die pubertierenden Maedchen und kleine Kinder die Tanzflaeche. Die Jungs von gestern abend schlafen irgendwo unter den Haeusern im Schatten, haben sich wie junge Hunde eine kleine Kuhle in den Sand gekuschelt. Praktisch, so ein Stelzenhaus.

Neben der Diskoplattform steht ein weiteres Zelt, hier findet man die Alten. Die zahnlosen Opas und dicken Matronen, die sich noch an die Feste erinnern, wie sie einmal waren. Ein paar Menschen trommeln, die Frauen wiegen sich in seltsamem Singsang hin und her, Zauberformeln. Unsere Ohren und Gehirne sind ueberfordert von dem lauten Diskobeat rechts und den Buschtrommeln links. Doch ein paar der Seezigeuner scheinen sich wie in Trance zu bewegen. Auch der Tequila Thai, oder das Chang Bier? Oder echter Glaube an die Goetter der See?

In einem der ueberdachten Verandahaeuschen, wo wir beim abendlichen Regenguss Schutz suchen, erklaert uns ein Local das Leben der Chao Le, der Seezigeuner: You and Chao Le, same same, island go, come back, camping on the sea. Same same chao Le, Iron Lady. Da haben wir es. Wir sind auch Seenomaden, doch mit Durchhaltevermoegen der Locals in Bezug auf Parties koennen wir nicht mithalten. Waehrend wir zurueck zur Lady tuckern, knallen die Kinder immer noch mit Chinakrachern und die Jungs leeren die naechste Flasche Tequila Thai.