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Auf in die Nordsee

Tidengewässer

Eine Ehrenrunde mit Abdrehen vor der Schleuse hat uns gereicht und als gestern Morgen der nette Hafenmeister den aktuellen Wetterbericht aufhängt, ist der gesamten Mannschaft klar, dass wir heute nirgendwo hinfahren. Ijsselmeer 6 Bft, Waddenzee 7 Bft, Nordsee 8 Bft, das Ganze gewürzt mit Gewittern, Regenschauern, Blitzen und Sturmböen.

Wir rufen unsere Freunde in Düsseldorf an, die eigentlich zum Leinenannehmen nach Cuxhaven fahren wollten: „Kein Problem, Makkum ist doch viel näher, wir setzen uns jetzt ins Auto.“ Die Aussicht auf einen Grillabend könnte schön sein, hätten wir nicht die geniale Idee gehabt, den Hafenschlick von Enkhuizen mit dem pressure washer vom Anker zu spülen. Hat prima geklappt, allerdings hat sich der Schlick als feiner Muschelkalknebel auf die rote Lackierung gelegt. „So laufen wir nicht in Cuxhaven ein!“ poltert der Skipper, die Bootsjungen poltern zurück, dass sie sich den Tag anders vorgestellt haben, wir probieren jeden Lappen, jedes Putzmittel und müssen schließlich einsehen, dass es nur mit Essig , einem Lappen und ordentlich Muskelkraft funktioniert. Schlechte Stimmung, ist ja klar. Beim Putzen sind 8 Knoten Reisegeschwindigkeit sofort vergessen, da verflucht man jeden einzelnen Meter Bordwand.

Die Aussicht auf Grillen, spornt jedoch an, unsere Freunde treffen mit Kind und Kegel ein, Skipper und Besuch kaufen ein und während aus dem verregneten friesischen Tag ein wunderschöner Sommerabend wird, brutzeln die ersten Würstchen auf dem Feuer. Irgendwie bringen wir 11 Personen auf der Marlin und im Zelt auf der Marinawiese zur frühen Nachtruhe, denn das Wetter verspricht weiterhin Besserung.

Zum Frühstück heute morgen gießt es aus Eimern, keine Entschuldigung, das Tief ist durch und das nächste im Anmarsch, heute, oder gar nicht. Heute! Das Aufklaren klappt nach den letzten 6 Wochen mit Crew wie am Schnürchen, jeder weiß, was er zu tun hat, Leinen los und ab zur Schleuse. Nix los in der Kammer, aber so ganz ruhig ist die See auch noch nicht. Fahrwasser, Tonne, ablaufend, Sandbarren, Wasserstände, Strömungen, haben wir alles gelernt und nicht vergessen. Nicht vergessen haben wir auch die fiese steile See, die sich bei Wind gegen Strom vor Vlieland aufbaut, wenn man in die Nordsee raus will. Wie gut, dass wir nicht gestern hier waren, sagen wir uns eins ums andere Mal, als die MARLIN mit schwerem Krachen in die Brecher aufsetzt.

Mittlerweile ist der Spuk vorbei, Ameland haben wir gerade passiert, Kurs vor dem Wind und selbst die Strömung setzt mittlerweile mit uns. 20 Knoten haben wir immer noch hier draußen, in Böen bis 25, aber keine Sturmstärke mehr. Schnelles schönes Nordseesegeln. Nur nen bisschen kalt ist es, der Skipper klagt erstmals über kalte Finger!



  • 20:21
  • 13.08.2014
  • 53°32.0888'N, 05°.52,9178’E
  • 89°/8,5kn
  • Nordsee/NL
  • Flensburg
  • 19°/1004pa
  • 16,7°
  • 244°/20kn
  • 2m

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