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Was bin ich?

Wer fragt sich das nicht manchmal?

Der Verlust des Genackers liegt mir noch schwer auf dem Magen. Natürlich mache ich mir Vorwürfe. Mal abgesehen vom Unglück kostet so ein neues Teil ja auch nicht unbedingt wenig Geld. Ich habe direkt Sven, von Rolly Tasker Sails ein e-mail geschrieben, um herauszufinden, bis zu welchem Preis sich eine Reparatur eigentlich lohnt. Und „Bumm“ da reißt heute Mittag die Flaschenzugkonstruktion des Baumniederholers aus Dyneema. Also das Dyneema reißt. Jetzt nicht grade so schlimm wie der Genacker, aber eben doch wieder was. Grund: Verschleiß. Ermüdung. In Flensburg müssen wir dann doch mal ein bisschen was erneuern an Deck. Zumindest von den tragenden Teilen. Und. Und. Und.

Wir fahren jetzt die Genau ausgebaumt und das Groß ebenfalls fast vor den Wanten. Natürlich mit Bullenstander. Julian, macht nicht nur gute Fotos, s.o., sondern hat nach einer Woche die Basics und Meer an Bord verstanden. Heute hat er Zentimeter, für Zentimeter mit einem Thunfisch gekämpft um diesen an Bord zu bekommen. Immerhin acht Kilo. Dann habe ich ihm gezeigt wie man das Filet aus dem Fischleib trennt. Die Reste haben wir an die Haie unter uns verfüttert. Aber auch an Deck macht sich Julian gut. Versteht schnell und erledigt seine Aufgaben präzise und eigenständig. Maya und Lena erkennen die Konkurrenz und kommen auch mehr raus, fangen an zu winschen und zu machen. Das geht schneller als gedacht. Mir geht es gut meine Kinder an Bord zu haben. Könnte es schöner sein? Ja. Auf den Azoren kommt Lukas, mein zweiter Sohn noch dazu, um mit nach Flensburg zu segeln. Dann ist das Vaterglück komplett. Die Zeit werde ich dann komplett recorden.

Die andere Seite

Schön mit den Kindern an Bord, denke ich mir grade auf der anderen Seite. Am Wochenende mal segeln gehen auf der Flensburger Förde. Abends wieder in der Marina und ein Bier mit Freunden. Hier sieht das grade anders aus. Einhand wäre ja auch nicht schlecht. Da setzte ich mein Leben aufs Spiel. „Na und!“ Mit all meinen Kindern und meiner Frau 8.000 km übers Meer zu fahren sieht das dann doch etwas anders aus. Da fährt nen dicker Batzen an Verantwortung mit. Darf man nicht vergessen. Ist nicht zu unterschätzen. Das gibt graue Haare!

Hinter uns ist eine Kaltfront noch ist nicht ganz klar wann die uns besuchen kommen wird, also nassregnet. Zu den üblichen Grib Files nutzen wir auf dem Nordatlanik Bodendruckkarte, 48 Stunden Vorhersage und Satellitenbild. Interessiert Dich das? Schaust Du hier:

http://www.ssd.noaa.gov/goes/east/natl/ir4.jpg

http://weather.noaa.gov/pub/fax/QDTM10.TIF

http://weather.noaa.gov/pub/fax/PYEA11.TIF

Diese Daten bekommen wir über das Winlink System und Saildocs. Die Daten sind optimiert um die mit Kurzwelle und PACTOR zu empfangen. Wer noch nicht weiß, wie es geht, mehr wissen will und mich noch nicht bereits kennt, der schaut hier: www.lunatronic.net

Nicht so mein Tag gewesen der Freitag. So sitze ich auf dem Deckshaus und schaue aufs Meer. Hab ja noch nen bisschen Zeit das zu tun. Bevor man losfährt, zu einem solchen Trip ist man immer schrecklich nervös und wenn man die erste Woche hinter sich hat, dann wird man irgendwie ruhiger. Man hat sich gewöhnt an das Bordleben, an die Bewegung, das Wetter. Die Wellen sind doch nicht so hoch, wie man sie manchmal erwartete. Irgendwie wird man das schon schaffen. Und ganz langsam wird mir klar, dass ich es ja gar nicht eilig habe. Ganz im Gegenteil. Auch Maya und Lena, auch nicht Nathalie oder Julian. Wir alle genießen jeden Tag der Reise, lassen ihn passieren. Es ist nicht langweilig. War es noch nie. Es ist einfach wunderschön.



  • 03:00
  • 21.06.2014
  • 32°29.8818'N, 69°34.6601’W
  • 90°/7+kn
  • Nordatlantik
  • Azoren / Atlantik
  • 25,1°/1015.4hpa
  • 24.1°
  • 271°/10kn
  • 1-2m

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