Segeltag

Wohin fahren wir denn? Mal sehen, kommt drauf an wohin der Wind blaest. Seit wir in diesen Gewaessern auf unseren Routen quer durch die Andamansee keine Plaene mehr machen, sondern losfahren, wann wir lustig sind und den Kurs nach dem Wind abstecken, haben wir wirklich schon ein paar schoene Segeltage gehabt.
Der Tag begann auch heute wieder wunderbar. Hoch am Wind Richtung Rok Nok. Kurzes Motorintermezzo, dann hoch am Wind Richtung Phuket, ein paar Meilen Richtung Festland um schliesslich mit einem ploetzlich aufkommenden Nordwest doch noch nach Ro Nok zu segeln und kurz vorm Dusterwerden anzukommen.

Entspanntes Segeln, der Weg ist das Ziel, war es nicht so? Ueber der Lady schwebt eine kleine Harmoniewolke, selbst Maya macht fleissig mit und diese Tage vor den letzten Vorbereitungen tun einfach gut. Energietanken, denn was vor uns liegt, ist noch ein Haufen Arbeit. Relingsnetz, saemtliche Systeme ueberpruefen, letzte Internetcafebesuche, die Bordapotheke muss gruendlich ueberholt werden, die Seenotbox babytauglich gemacht werden. Alles Kleinigkeiten auf einer langen Liste. Bis Suedafrika wird alles teuer sein, keine Moeglichkeiten in grossen Supermaerkten Nahrungsmittel oder sonstiges zu bunkern. Und nun muessen wir fuer drei denken, uns ueberlegen, was denn Maya wohl in den kommenden 6 Monaten brauchen wird, und wir mangels Laeden nicht besorgen koennen. Eimerchen und Schaufel faellt uns da auf Anhieb ein.

Doch noch sind wir in Rok Nok, und lassen die Liste Liste sein. Und damit wir nicht zu faul sind, fing es beim Ankermanoever heute an, nach verbranntem Oel zu stinken. Nicht gut. Fehlersuche ist aber fest auf morgen datiert. Jetzt gibt es Nudeln mit Ei und gluecklichen Schlaf.