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The MAX Customer

Mein Tafelsilber und ich

Was soll’s. Hat auch hingehauen. Frank spart. Das gibt er auch offen zu. Installation in zwei Tagen. Da muss der Kunde richtig mit ran. Hat Frank auch gemacht. Hat sich Bauschaum beim Verkleben der Grundplatte für den Tuner über das neue T-Shirt gekleckert und gelacht. Fast schon entspannt, fast schon entschleunigt. „Dann müssen wir aber noch das Vesper AIS einbauen.“ Mal eben. Mal eben hier, mal eben dort. Was leidet ist das Training. Die Einweisung in all die wundersamen Geräte, die so nett leuchten, piepsen und allesamt eine umfangreiche Bedienungsanleitung haben. Der Bordrechner läuft unter Vista, das ist das Ende. Das Mauspad geht nicht richtig, jeder serielle COM Port Adapter mit GPS wird als Mircrosoft Ball Point interpretieret. Gates sollte man sofort in Gefängnis stecken. Mir ist das eigentlich schon vollkommen klar. Und alles dauert viel länger als geplant. Is ja immer so. Fast immer ;-)

Frank H. ist Steuerberater und ihn hat das Seefieber gepackt. Richtig. Leider kann er wie so viele nicht einfach so aufhören und lossegeln. Da ist seine Kanzlei, da ist sein Sohn, Banken, Versicherungen, Verträge, da ist sein Leben. Aber da sind auch seine Träume. Frank H. steckt in der Zwickmühle und da macht er sich eben seinen Traum Stückchen für Stückchen wahr zu machen. Eine etwas in die Jahre gekommene Bavaria am Ijsselmeer. Eine Wochenende hier, ein Wochenende da. „Aber Deine Frau will viel lieber irgendwo anders in den Urlaub fahren als aufs Boot. Oder?“ Frank lacht, fühlt sich ertappt. Vielleicht ist so ein grober Wnuk nicht genau das richtige für seine Situation. „Meine Frau wird seekrank. Richtig seekrank!“ „Ja, das ist immer prima!“, antworte ich. „Dann braucht man ja nicht mehr zu diskutieren, dann ist ja alles klar. Oder?“

Nach dem ersten Tag bleibe ich über Nacht bei Ellen & Martin, einem kleinen B&B mit dünnen Wänden, wo mich morgens um fünf mein Zimmernachtbar mit Schlägen an die Wand weckt. Hab ich wohl mal wieder etwas laut geschnarcht. Bei Ellen & Martin gibt es schnelles Internet, eine heiße Dusche, etwas zu weiche Betten und ein ausgiebiges Frühstück. Am zweiten Tag habe ich Frank zum Frühstück eingeladen. Damit er nicht da auch noch sparen muss. Das geniest er auch und der Tag wird etwas lockerer. Fast kommen wir uns näher. Irgendwie erinnert Frank mich an Tobias, meinem Expartner bei Lunatronic, als die noch ein LTD. In Singapor war. Der war auch so nett wie Frank H. und doch irgendwie so weit weg. Frank ist Franke und ich muss an den Alex aus La Rochelle denken, der mich vor den Franken gewarnt hat. „Die Franken sind nicht kompatibel mit den Rheinländern. Die Franken gehen zum Lachen in den Keller!“ O-Ton. Nun ja. Alles hat seinen Anfang und alles hat eben sein Ende. Am Freitag Abend verlasse ich Frank. Eigentlich bräuchten wir noch einen Tag. Das weiß er, dass weiß ich. Zumindest sind alle Geräte installiert.

Das ist mein Daumenring aus altem Tafelsilber. Ganz modern in Cuba. Tragen jetzt alle Männer dort, die was auf sich halten. Etwas schwer. Manchmal verliere ich ihn. Nicht wenn ich einen dicken Hals habe. Dann bleibt er am Daumen kleben. So habe ich meinen Blutdruck und meinen Stress oder die Gelassenheit immer unter Kontrolle. Letztlich habe ich den Ring bei meinem Freund Jürgen vergessen, Frau und Kinder haben den gefunden und sich gefragt wo ich den Ring trage, weil sie zwei Finger reinstecken konnten. So was.



  • 22:02
  • 11.04.2014
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