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Brotfrucht und Kofferfisch

Brotfrucht und Kofferfisch

14:31 Unserer Einladung zum Landgang sind wir gestern natuerlich noch gefolgt. Die Insel - ein Suedseetraum! Kokospalmen soweit das Auge reicht, weisser Sandstrand und Bananen. Dazwischen stehen die Huetten der Einheimischen, gebaut aus Bambus, Palmenwedel und Treibholz.

Der sechsjaehrige Sohn von unserem Gastgeber Victor begleitet uns auf dem Rundgang ueber die Insel. Wir staunen ueber die Farben, das Wasser, die Pflanzen und treffen am anderen Ende der Insel auf Robinson. Nicht Robinson Crusoe, wie er betont, sondern Senor Robinson. Er weiss, dass Deutschland frueher geteilt war, dass die Mauer nicht mehr existiert, dass es in Europa einen Rechtsruck gibt und dass unser Kanzler Schroeder heisst, auch wenn es aus seinem Mund eher wie essroedde klingt. Ausserdem kennt er den Transoceanverein, den Namen hat er vergessen, aber den Wimpel zeichnet er ohne Fehler in den Sand.

Zunaechst voellig unbegreiflich fuer uns, wie ein Mensch auf einer 1 Quadratkilometer grossen Insel soviel internationales Wissen anhaeufen kann, klaert sich schliesslich die Geschichte. Sr. Robinson lebt in einem groesseren Dorf nahe dem Festland. Dort gibt es sogar den ein oder anderen Fernseher. Zudem liest er Zeitschriften und Buecher. In Rio Sidra betreibt er eine kleine Unterkunft fuer Rucksacktouristen, 17 Dollar fuer eine ueberdachte Haengematte und drei Mahlzeiten. Von all den Menschen bekommt er Zeitschriften aus aller Welt, die er verschlingt.
Es faellt mir am Anfang schwer, den Redefluss zu unterbrechen, doch nach einer Weile, darf ich auch mal was sagen.
Wir versprechen ihm ein paar alte TO-Zeitschriften und machen weiter auf den Weg zu Victor, der mittlerweile vom Fischen zurueck ist.

Wir werden eingeladen, Chicha zu trinken, es gibt sie mit und ohne Alkohol. Mit Alkohol nur bei Festen, ohne also heute. Ein Getraenk aus Zucker, kleingemahlenem Mais und Wasser, etwas gewoehnungsbeduerftig, wie Popcorn in Wasser, sagt Micha.
Wir quatschen und lernen und saugen all die neuen Eindruecke in uns auf. Der Nachmittag endet mit einer Einladung zum Mittagessen fuer den naechsten Tag.

Als Geschenk bringe ich einen frischgebackenen Marmorkuchen mit, der Name wird gleich von Victor indianisiert, Mamoku. Ok.
Es gibt Kofferfisch, der wie Huhn schmeckt und gekochte Brotfrucht, aehnlich der Kartoffel. Salz gibt es extra, denn nur die Gringos salzen ihr Essen so ungesund, Vicor verzichtet dankend!

Als Nachtisch bekommen wir die Molas praesentiert, ein bisschen komm ich mir vor, wie auf einer Tupperparty, erst das Essen, dann wird verkauft! Es ist Sitte, dass alle Frauen der Insel kommen, um ihre Molas zu praesentieren, wir duerfen nicht nur die von Elisa, Victors Frau anschauen, jeder soll eine Chance haben. Aber, unter Augenzwinkern, bekommen wir verdeutlicht, wessen Molas wir kaufen sollen.

Eine unglaubliche Farbenpracht stroemt auf uns ein, es gibt komplizierte, einfache, bunte, schlichte, kitschige. Wir beschraenken uns auf zwei, schlisslich sitzen die Dollars bei uns nicht so locker, und es sind nicht die letzten, die wir sehen werden.

Mittlerweile hat Micha sich zum Fischen aufgemacht und ich naehe die letzten Sitzpolster, denn am Freitagmorgen kommt unser Besuch!






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