Vom Alltag in Kuba

Den Montag haben wir überstanden und uns heute wieder dem normalen Fahrtensegleralltag gewidmet. Nach Schule und Büro am Morgen zieht es uns in die Stadt. Auf dem Prado, der „Prachtstrasse“ mit dem typischen baum- und bankbesetzten Fußgängerstreifen in der Fahrbahnmitte, reiht sich ein Restaurant an das nächste. Das eine wartet mit Art Deko Mobiliar und schnieken Kellner mit weißen Hemden und schwarzen Hosen auf, das nächste ist kaum mehr als ein offenes Fenster mit dahinterliegendem Pizzaofen. Wir entscheiden uns für die Zwischenvariante und essen dicke Sandwichs in einer Cafeteria. Nicht jede Cafeteria in Kuba verkauft auch das, wofür ihr Name steht, nämlich Kaffee, in den meisten gibt es Saft und Wasser, manchmal aber auch nur Rum, heiß oder kalt, häufig aber eine Kleinigkeit zu essen. Heute gibt es sogar Kaffee, mit Milchschaum der jeden professionellen Barista vor Neid erblassen ließe. Es gibt eben jeden Tag Überraschungen in Kuba. So wie das Internetcafe gegenüber des Hotels, dass in Punkto Schnelligkeit absolut mit den Caymans mithalten kann, wären da nicht die zensierten und gesperrten Seiten, die einem das Leben schwer machen.

Nach Essen und Internet schlendern wir noch eine Weile über Markt und Dollarshops. Mittlerweile bin ich perfekt vorbereitet und habe für sämtliche Einkäufe das passende Behältnis dabei. Denn wer hier Fleisch oder Wurst auf dem Markt kauft, bekommt den Einkauf einfach in die Hand gedrückt. Tüte, Zeitungspapier, Folie? Alles Fehlanzeige. In Kuba geht man nicht ohne ein Sortiment Taschen und Tupperdosen aus dem Haus. Eier sind dafür aus heute und auch Salz findet der Skipper keins in der Stadt, dafür steht in einem Laden eine Kiste rotbackiger Äpfel zum Verkauf. Ja, Detlef, es stimmt, wir haben in Kuba Äpfel gekauft, für 0,45 CUC das Stück, da staunst Du, oder?

Den Abend hat Micha dann doch wieder im Motorraum verbracht, auf der Suche nach dem Fehler im System.