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Marina Marlin

und der internationale Müll

Ich weiß nicht, wie lange wir nicht mehr mit unserem Schiff in einer Marina mit Laufsteg gelegen haben, längsseits des Steges mit zahlreichen Tagesausflüglern und anderen Touristen, die sich die vertäuten Boote anschauen. Wenn überhaupt, lagen wir mit dem Heck zum Steg oder wie in Santiago de Cuba, so allein, dass eh keiner vorbeikam. Das ist hier in Cayo Largo anders und gewöhnungsbedürftig. Die Menschen schauen uns ungerührt neugierig durch die Luken auf den Schultisch, immer wieder wird zur Materialinspektion an den Rumpf geklopft und als ich gerade das Wasser für meinen zweiten Kaffee aufsetzen will, grinst mich der Señor von der Gesundheitsbehörde durchs Fenster an.

20 CUC stehen noch aus, für die Inspektion unserer Gemüse-, Fleisch- und Käsevorräte. Zur Quittung gibt es gratis eine weitere Einweisung zum Thema Müll und regulierte Lebensmittel dazu. Die Mülltrennung erfolgt hier nämlich nicht nach Material und Wiederverwertbarkeit, sondern nach Nationalität. Es gibt nationalen und internationalen Müll. Noch produzieren wir reinen internationalen Müll, holländische Tetrapaks und Konservenbüchsen aus Curacao, Schalen von amerikanischen Kartoffeln und Äpfeln aus dem Supermarkt der Cayman Inseln. International, ganz klar. Organischer Abfall sollte an einem „exclusive place“ auf dem „upper deck“ gesammelt werden, in Plastiktüten natürlich, und unter keinen Umständen über Bord geworfen werden. Internationaler Müll muss so lange gesammelt werden, bis er fachgerecht in den internationalen Marinas entsorgt werden kann.

Die fachgerechte Entsorgung in Cayo Largo sieht derzeit so aus, dass alle ihre Müllbeutel am Ende des Steges parken. Die Charterboote mit dem nationalen, genauso wie wir mit dem internationalen Müll. Im Hinterkopf höre ich die Stimme meiner Oma: „Den Quatsch mit dem gelben Punkt mach ich nicht mit, nur Arbeit und hinterher landet eh alles im selben Topf!“

Den Kindern ist die Müllgeschichte herzlich egal, die freuen sich über den Swimmingpool, vor allem, da die Hotelgäste lieber an selbigem liegen, als in ihm zu schwimmen. Am Abend hat der Wind so weit nachgelassen, dass wir aus unserem Marinamauseloch wieder rauskommen, den Kanal zurück und den Anker auf 3,50 Meter Tiefe in den Sand gegraben. Keine Lichter mehr, kein Klopfen, kein Schwell, keine Musik, es ist so ruhig, dass der Skipper vor Schreck nachmittags um 6 in Tiefschlaf fällt und die Kinder vergessen, dass sie sich ja eigentlich wahlweise um ein Micky Maus Heft, die bessere Hälfte vom Apfel oder die Toilettenbenutzung streiten könnten. Ruhe und Frieden auf der MARLIN. Ich glaube ich setze mich mit einem Buch ins Cockpit.



  • 21:20
  • 28.01.2014
  • 21°36.8869'N, 81°34.7183’W
  • -°/-kn
  • Cuba, Cayo Largo
  • 25°
  • E/5kn
  • 0m

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