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Sightseeing im Fantasialand

Wo sind die Einheimischen?

Die Caymans haben ihre Anforderungen für die Permanent Residency heruntergeschraubt. Wer kein Arbeitsvisum bekommt, muss lediglich ein Jahreseinkommen von 120.000 Euro nachweisen und 500.000 Euro in die Insel investieren, vorzugsweise Real Estate. Ein Schnäppchen, früher wurden 750.000 Euro verlangt. Natürlich kommen viele Ausländer als Tauchguides, Zimmermädchen, Surflehrer und Kellner hierher, doch wer wirklich bleiben will, muss Geld haben. Kein Wunder, dass der hiesige Supermarkt schweizerische Preise hat und die Kunden an der Kasse ohne mit der Wimper zu zucken mehrere hundert Dollar für den Wocheneinkauf von der goldenen Kreditkarte abbuchen lassen.

Trotzdem lässt sich die Insel tatsächlich auch ohne den sprichwörtlichen Goldesel erkunden, wie die Kinder und ich gestern festgestellt haben. Begonnen haben wir im National Museum. Erwartet haben wir ein paar Schautafeln, alte Werkzeuge, ein paar Kanus und vielleicht ein Modell der Inseln. Von wegen, die Inseln haben eben Geld, und viele Besucher. Allein in der interaktiven Naturkundeausstellung sind wir fast 2 Stunden geblieben, ein U-Boot zum Abtauchen für die Kinder, künstlich nachgebildete Höhlen, Tropfsteine, Meeresmodelle, eine Ausstellung zum Anfassen und Mitmachen. Den inselhistorischen Teil müssen wir leider nachholen, denn die Caymaner lieben ihr Wochenende und ab 14 Uhr war der Laden geschlossen. Riffe schließen nicht, und so führte der nächste Weg ins Wasser, zu Korallen und Schwärmen von Doktor- und Soldatenfischen. Entlang der rauen Limestone Küste haben die Tauchschulen Badeleitern zum erleichterten Einstieg ins Wasser gebaut. Ihr Geld verdienen sie unter anderem durch den Verleih der Schnorchelausrüstung an die Kreuzfahrer. Das Schleppen der eigenen Flossen zahlt sich aus, bis zu 14 Euro werden für den Verleih fällig. Wer nur den Einstieg benutzt, wird um eine Spende gebeten. Maya stellte gleich geschäftstüchtige Überlegungen an und wollte die Badeleiter der MARLIN mit an Land nehmen, irgendwo einhaken und 1 Euro Benutzungsgebühr nehmen. Vielleicht eine Überlegung wert, wenn wir länger hierbleiben wollten.

Die Häuser, in denen wir dann residieren würden, finden sich südlich der Hauptstadt. Pastellfarbene Holzhäuser mit weißen Veranden und schattigen Mangobäumen mit Blick aufs Meer. Die Suche nach dem perfekten Familienhaus vertreibt den langen Marsch zum Strand, denn Busse fahren hier nur alle 60 Minuten, ohne genauen Busfahrplan. In der Smith Cove finden wir einen Flecken Sand, der mit der langen Meile im Norden, mit ihren Hotelanlagen, Beach Bars und Schirmen überhaupt nichts gemein hat. Natur pur, hier schwimmen die Einheimischen, die Familien, diejenigen, die mit dem ganzen Fantasialand nichts anfangen können. Nebenan ein schattiger Park unter Bäumen mit Spielplatz. Hühner mit Küken gackern unter dem Klettergerüst, ein Leguan beobachtet das Treiben aus der sicheren Höhe einer Kokospalme, der Karibikschwell bricht an der rauhen Küste. Die Insel ist ein kleines Paradies, nicht nur für Finanzen.



  • 22:00
  • 11.01.2014
  • 19°18.2114'N, 81°23.2106’W
  • -°/-kn
  • Grand Cayman Island / George Town
  • Cuba
  • 28°
  • E/10kn
  • 0,5m

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