Fliegenschlagen

Jede Menge blinde Passagiere haben wir. Fliegen, die nachts schlafen und sich auf dem Monitor versammeln, wenn ich den anmache. Klatsch. Drei auf einen Streich. Und Sandflys, die in meine Knöchel beißen. Die sind schon schwieriger zu erledigen. Was hat Skipper Wnuk sonst für Probleme? Nix. Meine Nachtwache hat grade angefangen. Hundewache. Ich habe kaum geschlafen, weil die Segel so geschlagen haben. Eigentlich nur das Groß. Stützsegel nennt sich das, damit der Kahn sich unter Motor nicht so einschaukelt. Segelromantik? Nep! Der Wind ist weg seit 23 Uhr. War irgendwie nicht klar. Oder hat das jemand gesehen? Ich nicht. Wir spüren und hören das hauptsächlich. Also Motor an, Wassermacher an und durch. Immerhin sind wir schon bei einer Nordwestwindbrise mit vier Knoten. Ab sechs können wir segeln, in einer Stunde sind die Wassertanks wieder voll. Dann kann Nathalie wieder waschen ;-) Wenn der Motor mit Wasser laufen würde, das wäre was. In zwanzig Jahren sollte die Technik so weit sein. Klatsch. Wieder eine. Morgen früh muss ich mal den Monitor von den Fliegenflecken befreien.

Noch zehn Meilen, dann haben wir die Ostspitze von Gran Cayman erreicht. Immerhin. Fast die Hälfte sind wir gesegelt. Nächste Mal warten wir bis der Wind schon gedreht hat. Wenn das alle Entscheidungspunkte wären! Da gibt es immer noch andere Punkte zu beachten. Behörden-Overtime am Wochenende. Wir wollen nicht Nachts in einem unbekannten Hafen / Ankerplatz ankommen. Der Schlafrhythmus soll stimmen und vielleicht will man noch irgendwohin wo grade ein anderes Boot mit Kindern liegt oder eins, wo wir unsere Kinder mal abgeben können um einen unserer seltenen Tauchgänge durchzuführen. Merkst Du, dass ich grade super drauf bin? Klatsch. Wieder eine. Die hat sich die ganze Zeit auf meine Nase gesetzt.